1 Einführung

Antisemitismus ist nicht nur ein Problem der Gesellschaften und der Nationen, er ist auch ein Problem der Religionsgemeinschaften und Konfessionen. Seit mehr als 2000 Jahren sind christlicher Antijudaismus und Antisemitismus Teil der christlichen Tradition und finden sich in heiligen Texten, in christlichen Predigten, in Ritualen, in der Kunstgeschichte, in der Lehre und in religiös motivierten Handlungen. In der islamischen Tradition sind seit 1400 Jahren muslimische Judenfeindschaft und Antisemitismus zu finden.

In Zeiten des wiederauflebenden Antisemitismus in allen Teilen der Welt (Rosenfeld, 2013) besteht die ernste Aufgabe jeder religiösen Tradition darin, ihre Lehren und Prinzipien in Bezug auf antisemitische Einstellungen zu reflektieren, zu überarbeiten und zu verändern. Das Christentum hat in dieser Hinsicht eine besondere Aufgabe, denn die christliche Feindschaft gegen Juden ist die zentrale Quelle für das Aufkommen des modernen Antisemitismus.

„Für die Entstehung der abendländischen Judenfeindschaft kommt dem konflikthaften Ablöseprozess der frühen Christen vom Judentum zentrale Bedeutung zu.“ (Bergmann, 2016, S. 9) In diesem Zitat des Antisemitismusforschers Werner Bergmann kommt bereits die gesamte Dramatik der Frage nach religiösem Antijudaismus und Antisemitismus zum Ausdruck. Das Christentum kann sich historisch nicht durch einen vermeintlich weniger gefährlichen Antijudaismus entschuldigen, der nur wenig zu tun habe mit dem Entstehen des modernen Rassenantisemitismus. Im Gegenteil, religiöse Judenfeindschaft und sozialer, politischer, rechtsradikaler oder gar staatlicher Antisemitismus sind auch heute noch aufs Engste miteinander verwoben. Historiker wie Yehuda Bauer gehen von einer Kontinuität der christlichen Judenfeindschaft mit dem modernen Antisemitismus aus (Bauer, 1992). Dennoch darf man den „qualitativen Sprung der Judenfeindschaft durch die Entwicklung des Rassismus“ nicht ignorieren (Nonn, 2010, S. 22).

Die christlichen Wurzeln des Antisemitismus zeigen sich auch in aktuellen Manifestationen des Hasses gegen Juden in den europäischen Gesellschaften. Häufig werden religiöse oder pseudoreligiöse Muster auf das Judentum projiziert (z.B. Verteufelung, Satanisierung der Juden), die aus der Geschichte der religiösen Judenfeindschaft entliehen sind und auf heutige Formen des Antisemitismus übertragen werden: „Der christliche Antijudaismus stellte Elemente für eine Ideologie bereit, die im Antisemitismus übernommen werden konnten.“ (Kampling, 2010, S. 13; Salzborn, 2014; Hoffmann, 1994; Ruether 1978) Aus diesem Grunde müssen sich Kirchen, Theologie und Religionspädagogik mit dem Problem des Antisemitismus in den heutigen Gesellschaften als eigenständiges Thema auseinandersetzen (Boschki, 2019).

Im Folgenden wird die Thematik aus der Perspektive der Religionspädagogik diskutiert. Im Fokus steht eine kritische Auseinandersetzung mit christlicher Bildung in Bezug auf antijüdische Inhalte sowie die Erstellung von Bildungskonzepten zur Bekämpfung bzw. Prävention des Antisemitismus. Deshalb liegt der Schwerpunkt dieses Beitrags auf der Frage, was Religionslehrerinnen und -lehrer in ihrem Unterricht versuchen, um antisemitische Vorurteile und Einstellungen bei den Lernenden zu bekämpfen. Diese Sichtweise der Lehrkräfte zum Thema Erinnerung an den Holocaust und die Prävention des Antisemitismus ist der Schwerpunkt einer internationalen empirischen Studie, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt wird.

2 Kontext der empirischen Studie

Nach der Schoah hat sich im Christentum und in der westlichen Kultur ein fundamentaler Wandel im Blick auf die Einstellung zum Judentum vollzogen. Der Schock über das millionenfache Morden hat dazu beigetragen, dass die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (1948) verabschiedeten. Gleichzeitig bahnte sich in christlicher Theologie und in den Kirchen eine Kehrtwende an. Der französische, jüdische Historiker Jules Isaac, der mit knapper Not dem Holocaust entronnen war, während seine Familie dem Massenmord zum Opfer fiel, hatte bereits in den Nachkriegsjahren bedeutende Studien zur Genese des christlichen Antijudaismus vorgelegt (u.a. Isaac, 1961; 1969). Die Themen, die Isaac dezidiert einbrachte, waren: Die „theologische Lehre der Verachtung“ und das „System der Erniedrigung“ (Isaac, 1961, S. 103) jüdischen Glaubens und Lebens mussten überwunden werden, die ungerechten Aussagen über die Juden in Lehre, Katechese und Predigt sollten überprüft und korrigiert werden.

Schon 1947 veranstaltete Jules Isaac zusammen mit jüdischen und christlichen Gelehrten eine Konferenz im Schweizer Ort Seelisberg, um die Ursachen des christlichen Antijudaismus und Antisemitismus aufzudecken und künftig zu bekämpfen. Die zehn kurzen sogenannten „Seelisberger Thesen“ stellen ein revolutionäres Statement einer völligen Neuausrichtung der Beziehungen zwischen Christen und Juden dar (Schweizer Bischofskonferenz, 2007). Es wird hervorgehoben, dass derselbe Gott im Alten und Neuen Testament zu den Menschen spricht, dass Jesus von einer jüdischen Mutter geboren sei, dass seine Jünger Juden waren, dass die Liebe zum Nächsten bereits im Alten Testament verkündigt und von Jesus bestätigt wurde. Aufgezählt wird ferner, was in kirchlicher Lehre und Predigt unbedingt zu vermeiden ist: Herabsetzung der Juden zugunsten der Christen, Gottesmordvorwurf gegen die Juden, Lehre von der Verwerfung und Verfluchung des jüdischen Volkes etc.

Von heute aus gesehen, lesen sich die Seelisberger Thesen wie das Präskript zu einer völlig neuen Theologie des christlich-jüdischen Verhältnisses, wie sie u.a. in Nostra Aetate zum Ausdruck kommt, der Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils zur Haltung der Kirche zu den nichtjüdischen Religionen. Das Herzstück der kurzen Erklärung stellt der Abschnitt 4 dar, in dem die Beziehung zum Judentum theologisch positiv gedeutet und Judenfeindschaft aus theologischen Gründen unmissverständlich abgelehnt wird (Boschki & Wohlmuth, 2015; Siebenrock, 2010). Zahlreiche weitere Verlautbarungen der katholischen und evangelischen Kirchen, z.B. der Synode der EKD 1950 und der Synode des Rheinlands 1980 (Boschki & Henrix, 2019; Rendtorff & Henrix, 2000; Kraus & Henrix, 2000), veränderten nicht nur das Verhältnis zum Judentum, sondern auch die Theologie und die Kirchen selbst (vgl. Himmelbauer et al., 2018). In allen Erklärungen werden religiöser Antijudaismus und politischer Antisemitismus scharf verurteilt.

Die neue Theologie schlug sich in einer völlig veränderten Art und Weise religiöser Bildung zum Thema Judentum nieder. Der sogenannte „Freiburger Lernprozess Christen-Juden“ (u.a. Biemer, 1981; Fiedler, 1980) führte zu einer grundsätzlichen Überarbeitung der Schulbücher und Curricula für den Religionsunterricht. Neben der positiven Verhältnisbestimmung von Christen und Juden wurde das Thema Antisemitismus intensiv bearbeitet (u.a. Rothgangel, 1995). Martin Rothgangel sieht Antisemitismus als besondere Herausforderung für religiöse Bildung und deckte auf, dass sich in Lehrbüchern und Bildungsplänen zum Religionsunterricht auch nach vielfältigen Reformen zahlreiche explizite und implizite Antijudaismen befinden. Überraschenderweise hat seine Schülerin Julia Spichal zwanzig Jahre später in ihrer Studie diese Diagnose immer noch bestätigen müssen (Spichal, 2015).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das christliche Bewusstsein dafür gewachsen ist, dass rechtsgerichtetes Denken, antisemitische Einstellungen, fremdenfeindliches Verhalten etc. eine wichtige Herausforderung für die christliche Theologie und Religionspädagogik darstellen (Strube, 2015). Daraus ergeben sich wichtige Aufgaben für den Religionsunterricht, u.a. in der Prävention des Antisemitismus. In Bezug auf die religiöse Bildung in Schulen ist empirisch wenig bis fast nichts darüber bekannt, was Lehrkräfte zu diesen Themen tatsächlich unterrichten. Aus diesem Grund haben wir eine empirische Studie im Bereich des Religionsunterrichts gestartet, die noch in Arbeit ist und für die nächsten Jahre fortgesetzt wird.

3 Die empirische Studie

3.1 Theoretischer Rahmen

Das Forschungsprojekt REMEMBER[1] steht im Kontext der Holocaust-Education und des Holocaust-Gedenkens in Europa. Ausgangspunkt bildet die These, dass Erinnerung an den Holocaust Teil des Bildungskanons eines jeden demokratischen Staates in Europa sein sollte – in besonderer Weise in Deutschland und Österreich.

Das Forschungsprojekt fragt danach, wie das Thema des Holocaust-Gedenkens im Religionsunterricht in diesen drei Ländern behandelt wird. Über den theoretischen und meist normativen Diskurs hinaus wird der Schwerpunkt auf die empirische Untersuchung der Praxis des Religionsunterrichts gelegt. Dies wurde in Deutschland, Österreich und der Schweiz mittels eines Online-Fragebogens untersucht. Ein solcher Ansatz bietet eine Bestandsaufnahme und einen Überblick über verschiedene Formen der Vermittlung von Holocaust-Gedächtnis und der Bekämpfung von Antisemitismus.

Ein zentraler Aspekt des theoretischen Ansatzes ist, dass „Erinnerung“ und „Geschichte“ nicht identisch sind. Dennoch sind beide Konzepte eng miteinander verbunden. Erinnerung (oder auch „Gedenken“) ist ein Phänomen, das in direktem Zusammenhang mit der Gegenwart steht. Erinnerung stellt eine spezifische Interpretation und Konstruktion von Geschichte dar, die für die Gegenwart und für die Zukunft der Gesellschaft relevant ist – ebenso wie für die kollektive Identitätskonstruktion von Gruppen innerhalb der Gesellschaft. In den theoretischen Reflexionen zu Gedächtnis und Geschichte folgen wir u.a. der Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann, die herausgearbeitet hat, dass individuelles und kollektives Gedächtnis bzw. Erinnerung auf der einen, Geschichte und Geschichtsschreibung auf der anderen Seite zwei unterschiedliche Perspektiven auf die Vergangenheit sind, die dialektisch „wie ein System der checks und balances, der gegenseitigen Ergänzungen und Kontrolle verstanden werden“ können (Assmann, 2013, S. 23).

Was die Erinnerung an den Holocaust betrifft, leben wir in einer Zeit des radikalen Umbruchs. Die Generation der direkten Beteiligung ist fast vollständig verschwunden, die Zeitzeugen verstummen (Gross & Stevick, 2015). Das Erbe der Nazizeit durchläuft einen Prozess der Historisierung. Geschichtsphilosophen sprechen im Blick auf das Gedenken des Holocaust von einem Paradigmenwechsel (Diner, 2010). Dieser transformative Wandel hat vielfältige Erscheinungsformen, unter anderem:

Politischer Wandel:

  • Erweiterung der Europäischen Union

  • Globalisierungsprozess

  • überlappende Erinnerungen

  • „Kampf um das Gedächtnis“ / „Kampf um die europäische Erinnerung“ (Leggewie, 2011)

Gesellschaftlicher Wandel:

  • Gesellschaften sind heterogen und plural.

  • Migration

  • Verschiedene ethnische Gemeinschaften haben ihre eigenen Kulturen der Erinnerung.

Religiöser Wandel:

  • Religionen sind ebenso gekennzeichnet durch Heterogenität und Pluralität.

  • Das religiöse Gedächtnis in Europa ist nicht mehr identisch mit dem christlichen Gedächtnis.

  • Individuelle, gesellschaftliche und politische Relevanz der Religion geht zurück.

Veränderung von Identitätskonstruktionen:

  • Mentalitätswandel

  • Auswirkungen der Massenmedien auf individuelle, soziale, politische und religiöse Identitätskonstruktionen (Frieden, 2014)

Radikale Veränderung der Lebenswelt:

  • Digitalisierung, zunehmende Bedeutung der neuen Medien in allen Bereichen unseres Lebens verändern auch das "Paradigma der Erinnerung".

  • Traditionelle Formen der Holocaust-Erinnerung müssen in einer pluralistischen und multikulturellen Gesellschaft neu konzipiert werden.

Angesichts dieser Trends steht die Zukunft der Erinnerung an den Holocaust auf dem Spiel (vgl. Hartman & Assmann, 2012). Die Fragen sind, wie sich Gedächtnis und Erinnerungsarbeit verändern werden und welche Rolle der Religionsunterricht in diesem Zusammenhang spielen kann. Unsere Hypothese ist, dass der Religionsunterricht einen wesentlichen Beitrag zum Erinnerungslernen leisten kann. Dieser Prozess des Erinnerungslernens geht Hand in Hand mit der Bekämpfung von Antisemitismus, Rassismus und „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ (Heitmeyer, 2012).

Der erste und wichtigste Grund für das Gedenken an den Holocaust ist die Achtung vor den Opfern (Wiesel, 1987). Diejenigen, die in der Vergangenheit zum Opfer degradiert wurden, haben das grundlegende Menschenrecht, von den demokratischen Systemen heute und in Zukunft erinnert zu werden. Die Demokratie ist stets Nachfolgerin totalitärer Systeme. Insofern ist die Erinnerung an die Opfer ein demokratischer Akt. Gleichzeitig impliziert die Erinnerung eine besondere Funktion bzw. Aufgabe: Niemals zu vergessen, was in der Vergangenheit geschah, kann helfen, eine Wiederholung der geschichtlichen Katastrophen in Gegenwart und Zukunft zu verhindern.

Aus diesem Grund sind Holocaust-Gedächtnis und der Kampf gegen Antisemitismus sowie die Sensibilisierung für die Menschenrechte eng miteinander verbunden. Beides ist zwar nicht identisch, wie Monique Eckmann, eine Schweizer Soziologin, schreibt, jedoch: „Holocausterziehung (...) hilft den Schülern, die Notwendigkeit des Schutzes der Menschenrechte zu erkennen“ (Eckmann, 2015, S. 59). Und weiter: „Tatsächlich zeigt das Schicksal der Juden die extreme Verletzlichkeit von Staatenlosen, denen jegliche Rechte verweigert werden.“ (ebd., S. 60) Zu erfahren, was mit Juden und anderen Minderheiten während des NS-Regimes passiert ist, kann einen „Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit Menschenrechtsfragen“ (ebd.) bilden. Aus der Sicht von Monique Eckmann ist Holocaust-Erinnerung nicht per se Kern von Menschenrechtsbildung, auch nicht der Sensibilisierung gegen Antisemitismus. Gedenken an die Schrecken der Schoah kann jedoch ein Ausgangspunkt, eine Motivation für das Interesse an Menschenrechten und den Mechanismen des Antisemitismus in Vergangenheit und Gegenwart sein (vgl. Brumlick, 2016).

Eine solche Sichtweise geht einher mit einer der zentralen Forschungsfragen unserer empirischen Studie: Wie und in welchem Umfang kann Holocaust-Erinnerung im Religionsunterricht Teil des Kampfes für Menschenrechte und gegen Antisemitismus sein? (vgl. Boschki, 2016) Welche Chancen und Gefahren stecken in der Verbindung von beidem? Wie oben erwähnt, liegt der Schwerpunkt der Studie auf der Erinnerung an den Holocaust im Kontext religiöser Bildung. Dazu werfen wir einen Blick in die Praxis des Religionsunterrichts, um zu analysieren, wie die komplexen Themen des Holocaust-Gedenkens und der Prävention von Antisemitismus von Religionslehrkräften aufgegriffen und bearbeitet werden.

3.2 Design und Methodik der Studie

Im Fokus des Forschungsprojekts steht der Religionsunterricht von Sekundarschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ziel ist es, einen Überblick darüber zu erhalten, was im Klassenzimmer in Bezug auf die Erinnerung an den Holocaust und den Unterricht gegen Antisemitismus aus der Sicht von Religionslehrerinnen und -lehrern geschieht, aber auch, wie sich Religionslehrkräfte in Projekte und außerschulische Veranstaltungen einbringen. Es geht demnach um eine Evaluation bzw. Inventarisierung: Was konkret unterrichten Religionslehrkräfte zu diesen Themenbereichen? Welche Themen greifen sie auf, mit welchen Methoden setzen sie sie im Unterricht um? Was sind ihre Ziele? Welche Kompetenzen wollen sie auf Seiten der Schülerinnen und Schüler fördern?

Der Online-Fragebogen generierte statistische Daten, die den quantitativen Aspekt unserer Studie darstellen. In einem zweiten Schritt stand die Aufforderung an die Teilnehmenden, kurze Texte einzugeben, die durch offene Fragen initiiert wurden. Dies stellt den qualitativen Teil der Studie dar. Die Analyse dieser Texte liefert tiefere Einblicke in die Erfahrungen, Hindernisse und Leistungen der Lehrkräfte im Unterricht und vermittelt gleichzeitig ein Bild über den Umgang mit dem Thema des Antisemitismus. Die länderspezifischen Rahmenbedingungen werden mit Hilfe von exemplarischen Curricula-Analysen sowie Inhaltsanalysen von Unterrichtsrichtlinien und -materialien untersucht. Alle diese Teile der Studie sind derzeit in Bearbeitung, insbesondere die Curriculum-Analyse und die Analyse der qualitativen Daten.

Der Online-Fragebogen war zwischen August 2016 und Mai 2017 im Internet zugänglich. 1257 Lehrer nahmen an der Studie teil, füllten den Fragebogen aus und schickten ihn online an uns zurück. 1201 Fragebögen wurden vollständig ausgefüllt. 857 Personen aus Deutschland (ca. 72%), 219 aus Österreich (ca. 18%) und 125 aus der Schweiz (ca. 10,5%) nahmen teil. Die Prozentzahlen entsprechen in etwa der relativen Zahl der Religionslehrkräfte in den drei Ländern. Dies ist jedoch keine repräsentative Studie, da die Tatsache, wer die Informationen über unser Projekt und den Online-Fragebogen erhalten hat, rein zufällig war und nicht von repräsentativen Strategien geleitet werden konnte, was der Natur von Online-Fragebögen entspricht.

Dennoch geben die Daten differenzierte Einblicke in das Handeln der Lehrenden und liefern Erkenntnisse über die Art und Weise der Holocaust-Erinnerung im Religionsunterricht sowie der Prävention von Antisemitismus.

Einige exemplarische Fragen des Online-Fragebogens sind:

  • Welche Themen sind für Sie beim Unterrichten der Erinnerung an den Holocaust im Religionsunterricht am wichtigsten?

  • Welche didaktischen Elemente bevorzugen Sie? (Beispielsweise Unterricht im Klassenzimmer; Exkursionen zu historischen Stätten wie ehemaligen Konzentrationslagern, Spuren jüdischen Lebens vor der Nazizeit wie jüdische Friedhöfe oder ehemalige Synagogen; Zeigen von Filmen im Unterricht; Diskussionsgruppen im Klassenzimmer; Lesen von Texten und Zeugnissen von Opfern bzw. Überlebenden etc.).

  • Sind die Schülerinnen und Schüler von heute noch bereit, Themen wie den Holocaust im Unterricht zu diskutieren?

  • Was sind die wichtigsten Hindernisse und Widerstände gegen dieses Thema?

  • Sehen Sie Zusammenhänge zwischen der Holocaust-Erinnerung und den heutigen Problemen und Entwicklungen in Gesellschaft und Politik (z.B. Fremdenfeindlichkeit, Flüchtlingskrise, wiederauflebender Antisemitismus)?

Die statistischen Daten wurden mit Hilfe des Computerprogramms SPSS und die qualitativen Daten mit Hilfe von MAXQDA bearbeitet und ausgewertet.

3.3 Einige ausgewählte Ergebnisse

Wie bereits erwähnt, ist die Analyse der Daten noch im Gange. Ich kann hier nur einige erste Beobachtungen zum Thema Prävention des Antisemitismus vorstellen. Die Aussagen der Religionslehrkräfte zu diesem Thema wurden im Gesamtkorpus der qualitativen Texte mithilfe der speziellen Schlüsselwörter Antisemitismus, antisemitisch, Antijudaismus, Judenfeindschaft, judenfeindlich und ähnlicher Wortkombinationen (z.B. Hass auf Juden) gesucht, im Kontext untersucht und schließlich inhaltsanalytisch (Mayring, 2016; 2010) ausgewertet.

Einige quantitative Ergebnisse vorweg zeigen die Bedeutung des Themas Antisemitismus im Kontext des Unterrichts zur Erinnerung an den Holocaust.

Frage 5: Auf welche Inhalte legen Sie Ihren Schwerpunkt, wenn Sie das Thema „Erinnerung an den Holocaust“ im Religionsunterricht aufgreifen?

Prozent der Nennungen

Widerstand gegen den Nationalsozialismus

60,6%

Aktuelle Bezüge: Umgang mit Fremden (z.B. Flüchtlinge) heute

54,1%

Lernen aus der Geschichte für heute

53,4%

Antijudaismus, Antisemitismus in der Geschichte

51,8%

Antisemitismus heute

38,9%

Jeweils mehr als die Hälfte der teilnehmenden Lehrkräfte sieht das Gedenken an die Judenverfolgung im Nationalsozialismus eng verbunden mit aktuellen Fragestellungen, auch der nach historischen und religiösen Wurzeln der Judenfeindschaft. Warum der heutige Antisemitismus einen geringeren Prozentsatz erreicht als die Thematisierung der Judenfeindschaft in der Geschichte muss mit weitergehenden Untersuchungen geklärt werden (Interviews mit Lehrkräften).

Eine weitere Frage (in der Untersuchung Nr. 33) widmet sich den Zusammenhängen zwischen der Holocaust-Erinnerung und heutigen Themen und Problemen in Gesellschaft und Politik. Viele der teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer sehen deutliche Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Antijudaismus und Antisemitismus in der Vergangenheit müssen untersucht und verstanden werden, um die aktuellen sozialen Mechanismen zu verstehen, die heute zu Judenfeindschaft führen.

Einige Lehrkräfte sehen deutlich, dass antisemitische Einstellungen in unserer Gesellschaft nach wie vor vorhanden sind und dass es deshalb notwendig sei, die Schülerinnen und Schüler mit antijüdischem Denken zu konfrontieren. Es sei wichtig, dieses Problem zu diskutieren, um den Lernenden zu helfen, sich ein „wahres Bild“ vom jüdischen Leben und vom Judentum zu machen (Aussagen der beteiligen Lehrkräfte im Folgenden kursiv). „Die Kirche hat eine besondere Verantwortung, wenn es um das Thema Juden und Christen geht. Antijudaismus und Antisemitismus sind immer noch latent vorhanden. Dafür gilt es, sensibel zu machen.“ Diese Sensibilität gegen „rechte und antisemitische Ideen“ wird als ein wesentliches Ziel des Religionsunterrichts zum Themenkreis der Holocaust-Erinnerung, der Beschäftigung mit Judentum und Judenfeindschaft dargestellt.

Auf die Frage nach einem Zusammenhang zwischen den Judenverfolgungen in der Geschichte und aktuellen Themen schreibt eine der Lehrkräfte: „Das kann ich nicht so einfach beantworten. Bei vielen SchülerInnen sind das möglicherweise zwei getrennte Themen, die nicht viel miteinander zu tun haben. Einige hingegen, die sich bewusst auf das Erinnern an die Schoah einlassen, erkennen von sich aus die Zusammenhänge, auch ohne weiteres Zutun der Lehrperson. Fremdenfeindlichkeit war und ist immer ein Thema im Klassenzimmer. Der gesellschaftliche Antisemitismus ist nach wie vor vorhanden. Er erlebt sogar eine Renaissance, angefacht durch diverse Internetpostings und youtube-Beiträge.“

Andere Lehrpersonen stellen den besonderen Auftrag des Religionsunterrichts heraus, wenn es um die Abwehr von antisemitischen Vorstellungen geht. Religiöse Bildung bedeute u.a. „die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten und gegen Rassismus und Antisemitismus Stellung zu beziehen.“ Gegenwärtige Tendenzen zu judenfeindlichen Einstellungen, beispielsweise im Internet, gälte es zu thematisieren, selbst auf Websites, die offiziell für die Schule gesperrt sind, damit Schülerinnen und Schüler „lernen, den antisemitischen Müll im Netz einzuordnen und zu beurteilen“. Dabei stehe der Religionsunterricht keineswegs isoliert da: „Es scheint wichtig, dass verschiedene Fächer sich des Themas annehmen, der Religionsunterricht – auch als werteorientiertes Fach – hat aber hier eine besondere Verantwortung. Nicht nur aufgrund der speziellen deutschen Geschichte, sondern, weil es sich um unsere ‚älteren Brüder im Glauben‘ handelt.“

Aus der Sicht vieler an der Onlinebefragung teilnehmenden Religionslehrerinnen und Religionslehrer besteht der Beitrag religiöser Bildung zur Verhinderung von Antisemitismus darin, die religiösen Quellen der Judenfeindschaft zu erforschen, christliche und biblische Wurzeln antijüdischer Einstellungen zu entlarven und die Schülerinnen und Schüler gegen aktuelle antisemitische Gedanken zu sensibilisieren. Der christliche Religionsunterricht habe die Verpflichtung, den ehemaligen Hass auf Juden in Solidarität mit Juden und Judentum heute zu transformieren. Dieses Thema in der Lehre würde nicht nur durch menschliche, politische und soziale Gründe motiviert, sondern auch durch das neue theologische Verständnis der engen Beziehung zwischen Christen und Juden: „(…) weil Jesus ein Jude war, weil das Christentum aus dem Judentum hervorgegangen ist, weil unsere religiöse Geschichte im Umgang mit den Juden als negatives Beispiel aufgegriffen und mit dem biblischen Umgang kontrastiert werden muss.

Die besondere Beziehung zwischen Christentum und Judentum sollte nach der Überzeugung zahlreicher Lehrkräfte einen wichtigen Bestandteil des christlichen Religionsunterrichts darstellen. Aus diesem Grunde müssten die Ursachen, die zum Hass gegen Juden und in der bitteren Konsequenz schließlich zur Schoah führten, auch in religiöser Hinsicht untersucht werden. Eine Lehrperson schreibt zur Aufgabe des Religionsunterrichts: „Aufzeigen der religiösen Wurzeln des Antijudaismus / Antisemitismus; Aufzeigen der Unvereinbarkeit des hinter dem Antisemitismus stehenden Menschenbildes mit dem christlichen Glauben.“ Ferner: „In Klasse 9 lege ich Wert auf die genaue Analyse der antijudaistischen und antisemitischen Vorurteile, ihr biblischen Wurzeln und ihr unheilvolles Zusammenspiel. Das kommt in keinem Schulbuch vor.“

Aufgrund der primären Zielsetzung der Gesamtuntersuchung, die Bedeutung der Erinnerung an den Holocaust im Religionsunterricht zu eruieren, denken viele Lehrkräfte über den genaueren Zusammenhang zwischen Erinnerung und Antisemitismus in ihrem Unterricht nach. Einige fragen sich, was man im Religionsunterricht tun kann, um Antisemitismus zu verhindern und gegen Judenfeindschaft Stellung zu beziehen: Könnte Holocaust-Erinnerung ein ‚Heilmittel‘ gegen antisemitische Einstellungen darstellen? Dazu ist eine Äußerung von besonderem Interesse: „Zunächst ist m.E. der ‚Holocaust‘ an sichdarzustellen und SchülerInnen die Gelegenheit zu geben, sich damit auseinander zu setzen, ohne eine vorschnelle Koppelung, die das Verbrechen damals meist stark verzerrt. - dann meist: Unsere Verantwortung heute, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus.“

Hier wird die Auffassung vertreten, Holocaust-Erinnerung nicht als ‚Werkzeug‘ oder ‚Mittel‘ zur Verhinderung von Fremdenfeindlichkeit oder Antisemitismus in unserer Zeit zu benutzen. Dies würde den Opfern der Schoah letztlich nicht gerecht werden. Auf der anderen Seite kann die Erinnerung an den Holocaust eine Motivation sein, sich heute mit Themen wie Hass, Menschenrechtsverletzungen und Antisemitismus auseinanderzusetzen. Religionslehrkräfte sehen eine Möglichkeit, junge Menschen zu sensibilisieren, indem sie sich auf bestimmte Biografien konzentrieren - nicht (allein) auf Zahlen und Fakten:„Biographie-Arbeit (z.B. Elie Wiesel, Samuel Pisar oder Saul Friedländer) mit Menschen, die als Jugendliche das KZ überlebten und daraus Konsequenzen zogen, kann ein Ankerfür die Auseinandersetzung mit Antisemitismus, totalitärer Macht und der Perspektive einer freien pluralen Gesellschaft werden, an dem sich Teilaspekte angliedern können.“

Das Verständnis der Biographie eines der Opfer oder Überlebenden könnte den Lernenden helfen, die Mechanismen von Diskriminierung, Ausgrenzung, Unterdrückung, Abschiebung und Vernichtung exemplarisch zu verstehen. Dies könnte „ein Anker für die Auseinandersetzung mit Antisemitismus“ in Vergangenheit und Gegenwart darstellen. „Weil es zum christlichen Glauben gehört, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten, aber auch Spuren der Hoffnung in dem schrecklichen Geschehen zu erschließen und Mut zu machen, dass man sich gegen Ausgrenzungsprozesse zur Wehr setzen kann. Weil aus der Perspektive des Religionsunterrichts Fragen, wie Menschen so etwas tun konnten, anders diskutiert werden können als im Geschichtsunterricht (auch als Theodizeefrage).“

Ein weiterer „Anker“ für den Umgang mit Antisemitismus ist der christliche Glaube selbst: „Der Kern ist die Glaubensaussage: Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes. Es wurde mit Füßen getreten (geradezu in industriellem Ausmaß im Holocaust); es wird auch heute mit Füßen getreten, in übersteigertem Nationalismus, in der Verfolgung von Minderheiten, in der Verletzung der Menschenwürde von Flüchtlingen und anderen.

Der Religionsunterricht habe die Aufgabe, sich für andere Menschen einzusetzen, die in Gefahr sind, bedroht und verfolgt werden. In erster Linie gelte dies für die Juden.

Das reichhaltige Datenmaterial zeigt zahlreiche Möglichkeiten auf, wie – nach Auffassung der Lehrkräfte – Schülerinnen und Schüler durch religiöse Bildung gegen judenfeindliche Haltungen sensibilisiert werden können. Manche Lehrkräfte arbeiten mit Youtube-Clips, die offenen Judenhass artikulieren, um die Jugendlichen zu schockieren und zu sensibilisieren. Andere ziehen es vor, Filme über den Holocaust zu zeigen und zu diskutieren (fast die Hälfte der teilnehmenden Lehrkräfte), Gedenkstätten wie ehemalige Konzentrationslager oder heutige jüdische Gemeinden und Synagogen zu besuchen. Einige Lehrpersonen laden Juden in ihre Klassen ein, andere unternehmen Radtouren, um Spuren des ehemaligen jüdischen Lebens in einer Stadt oder in Dörfern in der Nähe zu finden. Derlei regionale Aspekte sind für viele Lehrenden besonders wichtig:

„An unserer Schule wird durch ein eigenes ‚Projekt wider das Vergessen‘ vor allem die regionale Erinnerungsarbeit gefördert und intensiviert, sodass sich hier vielfach das Zurückgreifen auf Materialien und Medien der regionalen Erinnerungskultur und authentische Dokumente anbietet, um diese in die eigene Projektarbeit der Schülerinnen und Schüler zu integrieren.“

Viele teilnehmende Lehrkräfte schreiben, dass sie ihr eigenes didaktisches Material erstellen, weil, so argumentieren sie, sich Lehrbücher meist zu oberflächlich mit dem Thema des Holocaust-Gedenkens und der Antisemitismus-Prävention befassen. Die Daten der Befragung zeigen in der Tat vielfach eine besondere Kreativität und ein außergewöhnliches Engagement vieler Lehrenden im Religionsunterricht zu diesen Themen. Nicht selten sind Religionslehrerinnen und Religionslehrer Förderer einer ‚Erinnerungskultur‘ in den Schulen und einer Atmosphäre der Sensibilität für die Menschenrechte und für die Menschenwürde aller ethnischen, sozialen und religiösen Gruppen – einschließlich und besonders der Juden und des Judentums.

Zu beachten ist selbstverständlich, dass alle hier zitierten und analysierten Äußerungen die Sichtweise der Lehrkräfte und allein diese widerspiegeln. Ihre Auffassungen und Selbstwahrnehmungen, ihre Reflexionen und Berichte über ihre Intentionen und Realisierungen von Unterricht stehen im Mittelpunkt der Umfrage. Die Aussagen lassen indes keine Schlüsse über die tatsächliche Wirkung des Unterrichts zu. Die Frage, ob die Ziele der Lehrkräfte erreicht werden, was bei den Schülerinnen und Schüler am Ende tatsächlich ‚ankommt‘ und wie die Unterrichtsqualität einzuschätzen ist, bedarf weitergehender Untersuchungen, etwa Evaluationsstudien zur Wirkung von Unterricht, Befragungen von Schülerinnen und Schülern (z.B. Gruppeninterviews), Unterrichtsanalysen beispielsweise durch Videografieren, durch ethnografische Studien und teilnehmende Beobachtung von Unterricht im Klassenzimmer oder bei Projekten und Exkursionen. Hier tut sich ein weites Feld möglicher Folgeuntersuchungen auf.

4 Ausblick und erste Thesen

In diesem Beitrag konnten nur einige wenige Einblicke und einige erste Ergebnisse der empirischen Forschung wiedergegeben werden. Momentan werden die Daten eingehend analysiert und die wichtigsten Resultate schließlich in Buchform publiziert. Die Gesamtstudie kann dann, wie angedeutet, Ausgangspunkt für zukünftige Untersuchungen zur Vertiefung der Forschung sein.

Die dem Projekt zugrundliegenden Hypothesen, die sich aus den theoretischen Vorannahmen ableiten, spiegeln sich auch in den Daten wider, die gesammelt werden konnten.

  1. Erinnerung an den Holocaust ist nicht identisch mit dem Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Gedenken des Holocaust bedeutet vor allem und in erster Linie Gedenken der Opfer, ihres Lebens, ihres Todes, ihres Vermächtnisses.

  2. Andererseits kann das Holocaust-Gedenken ein Ausgangspunkt, eine Motivation oder – wie einer der Lehrenden schrieb – ein „Anker“ für den Umgang mit Antisemitismus heute sein. Es kann auch eine Motivation für die Untersuchung der Verletzung der Menschenrechte im Allgemeinen und des Mechanismus der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit darstellen.

  3. Religionsunterricht kann tiefere Einsichten und Überlegungen über die religiösen Ursprünge des Antisemitismus behandeln und ein Bewusstsein für die besondere Verbindung zwischen Judentum und Christentum schaffen. Insofern ergänzt religiöse Bildung die Arbeit an diesen Themen im Geschichtsunterricht und im Ethik und Sozialkunde-Unterricht.

Der Religionsunterricht versucht, einen besonderen Beitrag zu einer ganzheitlichen und integralen Bildung junger Menschen zu leisten. Menschenrechtsbildung und Prävention von Antisemitismus sind zentrale Bestandteile allgemeiner Bildung, aber auch entscheidend für den Religionsunterricht im Besonderen.

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Reinhold Boschki
ist ordentlicher Professor und Leiter der Abteilung Religionspädago-gik, Kerygmatik und kirchl. Erwachsenenbildung an der Katholisch-Theologischen Fa-kultät der Universität Tübingen.

  1. Mitglieder der Forschungsgruppe REMEMBER sind: Universität Tübingen: Reinhold Boschki, Benedikt Grimm, Burkard Hennrich, Stefan Lemmermeier, Laura Mößle, Rebecca Nowack; Universität Zürich: Thomas Schlag, Michèle Wenger; Universität Wien: Sonja Danner, Andrea Lehner-Hartmann, Martin Jäggle, Viera Pirker, Martin Rothgangel; Evangelische Hochschule Freiburg: Wilhelm Schwendemann; Universität Mainz: Stefan Altmeyer; Katholische Stiftungshochschule München, Campus Benediktbeuern: Ralf Gaus.