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"Es gibt dreierlei Arten Leser:
Eine, die ohne Urteil genießt, eine dritte, die ohne zu genießen urteilt, die mittlere, die geniessend urteilt und urteilend genießt; diese reproduziert eigentlich ein Kunstwerk aufs neue."

J.W. von Goethe

14. Jahrgang 2015, Heft 1, Thema: Varia
Miscellaneous

Inhaltsverzeichnis mit Abstracts

Deckblatt und Inhaltsverzeichnis der Ausgabe

Editorial

Martin Rothgangel & Manfred L. Pirner, Editorial (Seite 1)

Editorial and Summary in English

Manfred L. Pirner, Editorial and Summary in English. (Seiten 2-5)

Teil 1: Forschung und Diskurs

Carsten Gennerich, Emotionen als Anforderungssituationen in einer kompetenzorientierten Religionsdidaktik. / RE in Germany is based on the concept of competence. This affords a curriculum based on a systematic classification of demands or problems solved with religious interpretations of self and world. The article proposes to systematize these problem situations using a taxonomy of emotions. Such a starting point of religious learning has several advantages, for example it is open for all students independent of their degree of religiosity. Using the emotion of envy it is first shown that envy combines three interpretation patterns: (1) Giving special value to something what is owned or achieved by another person. (2) Interpreting the own person in the light of a deficit by social comparison with the other person. (3) Interpreting the other person like an enemy. Related to these patterns helpful religious interpretations of self and world were described to cope with envy. The possible contribution of the resulting learning insights for the development of a systematic religious competence is discussed. Keywords: Competence, emotion, envy, religious coping, systematic of demands Schlagworte: Kompetenzorientierung, Emotion, Neid, Systematik von Anforderungssituationen, religiöse Bewältigung (Seiten 6-15)

Joachim Willems, Keine Bedrohung, sondern Wahrnehmung eines Grundrechts – Muslimische Gebete in der Schule. / Das islamische Ritual-Gebet gehört für praktizierende Muslime zu den zentralen Ausdrucksformen ihrer Religion. Für muslimische Schülerinnen und Schüler fällt in der Regel mindestens eine der täglichen Gebetszeiten in die Zeit, in der sie sich in der Schule aufhalten. Von einigen Schulleitungen, Lehrkräften, Juristen und Journalisten wird das Gebet als illegitim, Bedrohung und Störfaktor gesehen. Der vorliegende Beitrag schaut ergänzend auf Erfahrungen und Deutungen des Ritual-Gebets durch muslimische Jugendliche. Dabei zeigt sich, dass diese Jugendlichen unter Schwierigkeiten ein individuelles Recht wahrnehmen wollen und Diskretion und Schutzräume angesichts von Scham und Diskriminierung wünschen. Zugleich werden Mechanismen deutlich, mit denen Muslime exkludiert werden. (Seiten 16-38)

Marco Hofheinz, Dem Geheimnis der Sohnschaft auf der Spur oder: Wer ist Jesus? Annäherungen an eine Christologiedidaktik anhand biblischer Texte zum Sohn-Gottes-Prädikat im Markusevangelium. / Im religionspädagogischen Diskurs häufen sich die Stimmen derjenigen, die aus didaktischen wie theologischen Gründen gegenüber jesulogischen Ansätzen für eine veränderte religionsdidaktische Zugangsweise zur Christologie plädieren. Explizit wird die Forderung nach gemeinsamen Kraftanstrengungen über die theologischen Disziplinengrenzen hinweg zur Überwindung der problematischen Ansätze erhoben. Im vorliegenden Aufsatz unternimmt ein Systematiker den Versuch, angeleitet von der markinischen Rede von Jesus als dem Sohn Gottes, eine Christologiedidaktik zu entwickeln, die sich sowohl in theologischer wie didaktischer Hinsicht als tragfähig erweist. Das integrale Bemühen, dabei nicht nur religionsdidaktische, sondern auch exegetische und dogmatische Grundeinsichten zu berücksichtigen, kennzeichnet den vorliegenden Versuch, dem Mysterium der Gottessohnschaft bibeldidaktisch auf die Spur zu kommen. Zur Konkretion werden Impulse für die Unterrichtspraxis aufgezeigt und eine Unterrichtsreihe avisiert. (Seiten 39-68)

Stefan Schütze, Zum Erzählen biblischer Geschichten. / In Aufnahme und Weiterführung seiner Frage nach einem „für mich heute sagfähigen und tragfähigen“, nachtheistisch vertieften Glauben (vgl. Schütze, 2012) versucht der Autor hier Ideen zu entwickeln, welche Praxis des Erzählens biblischer Geschichten seinem Verständnis einer tastenden, kritisch gebrochenen und nachmetaphysischen Religion Rechnung tragen könnte, und schlägt dafür eine narrative „Markierung“ des mythopoetischen Mehrwerts biblischer Geschichten vor, die etwa in einer erweiterten Aufnahme von Neidharts Konzept der „Rahmenerzählung“ ihren paradigmatischen Ausdruck finden könnte. Damit soll bereits bei Kindern ein kritisches, symbolisches und mehrschichtiges Verstehen biblischer Geschichten angebahnt werden, ohne sie religiös zu „überfahren“ bzw. emotional oder kognitiv zu überfordern.(Seiten 69-82)

Hansjörg Biener-Lessing, Anmerkungen zur Rezeption der Ringparabel in Deutsch- und Religionsbüchern. / In einem Brückenschlag zwischen Religionspädagogik und Deutschdidaktik wird die Verwendung der Ringparabel aus Lessings Nathan in Schulbüchern für Deutsch und evangelische Religionslehre in der Sekundarstufe I analysiert und diskutiert. (Seiten 83-106)

Heiner Meulemann, Mit wem über Religion sprechen? Kirchenbindung und Opportunitäten als Determinanten der Wahl von Gesprächspartnern. / Untersucht wird, wie die Häufigkeit von Gesprächen über Religion von der Kirchenbindung und von Opportunitäten abhängt. Am häufigsten sollte mit Familienmitgliedern, weniger häufig mit kirchlichen Professionellen und am seltensten mit Personen jenseits der Familie gesprochen werden – Partikularismushypothese. Kirchennahe sollten mit kirchlichen Professionellen und Familienmitgliedern häufiger als Kirchenferne, mit Personen jenseits der Familie aber gleich häufig sprechen – Zuständigkeits- und Bedarfshypothese. Ehe und Elternschaft sollten Gespräche mit kirchlichen Professionellen und Familienmitgliedern, nicht aber mit Personen jenseits der Familie steigern – Lebenslaufhypothese. Vertrauen und Sozialstatus sollten Gespräche mit kirchlichen Professionellen und Familienmitglieder nicht, wohl aber mit Personen jenseits der Familie steigern – Ressourcenhypothese. Diese Hypothesen werden im ALLBUS 2012 unter denen geprüft, die überhaupt über Religion sprechen. Die Partikularismushypothese wird nicht, die Zuständigkeits- und Bedarfshypothese sowie die Lebenslauf- und Ressourcenhypothese werden tendenziell bestätigt. (Seiten 107-128)

Thomas Benesch, Befindlichkeit im Religionsunterricht von 8- bis 14-jährigen SchülerInnen: Eine qualitative Untersuchung. / Je besser das Befinden von SchülerInnen in der Schule, desto günstiger ist ihr inner- und außerschulisches Verhalten. Daher wurde eine qualitative Untersuchung von 24 SchülerInnen durchgeführt und die transkribierten Interviews mittels zusammenfassender Inhaltsanalyse ausgewertet. Es zeigten sich Themengebiete wie Lehrperson, Angst und Schulleistung als wichtige Erfolgsfaktoren für die Befindlichkeit im Religionsunterricht. (Seiten 129-134)

Teil 2: Rezensionen

Martin Schreiner, „Religionspädagogik im Dialog“ – „Schule und Religion in der Pluralität“ – „Religionsunterricht - ein Auslaufmodell?“ – „Die Verzauberung der Welt“ – „Lesen als Raumgewinn“ – „Digitale Theologie“ – „Interreligiöses Lernen narrativ“ – „Das Buch vom Anfang von allem“ – Hinweise auf religionspädagogisch interessante Neuerscheinungen (Seiten 135-162)

Teil 3: Tagungsankündigungen

„Theo-Web-Pinnwand“ - Tagungsankündigungen (Seiten 163-164)

 

Impressum

HerausgeberInnen

Prof. Dr. Martin Rothgangel (Uni Wien) - verantwortlicher Redakteur
Prof. Dr. Ferdinand Angel (Uni Graz)
Prof. Dr. Martin Bröking-Bortfeldt (1952 - 2006)
Prof. Dr. Monika Jakobs (Uni Luzern)
Prof. Dr. Helga Kohler-Spiegel (Päd. Hochschule Feldkirch)
Prof. Dr. Manfred Pirner (Uni Erlangen-Nürnberg) - responsible for contributions in English
Prof. Dr. Rolf Schieder (Uni Berlin)
Prof. Dr. Martin Schreiner (Uni Hildesheim) - verantwortlich für Rezensionen
Prof. Dr. Bernd Schröder (Uni Göttingen)
Prof. Dr. Andrea Schulte (Uni Erfurt)
Prof. Dr. Michael Wermke (Uni Jena)

Redaktion

Prof. Dr. Manfred Pirner (Uni Erlangen-Nürnberg)
Prof. Dr. Martin Rothgangel (Uni Wien)