Ziel des Artikels ist es, einen ersten Überblick über Ambiguität als möglichen Forschungsgegenstand in der Religionspädagogik zu gewinnen. Dazu werden zwei sehr unterschiedliche didaktische Ansätze im Bereich der deutschen Religionspädagogik daraufhin analysiert, wie sie Ambiguität einbeziehen und auf diese Weise modellieren. Da das erste Konzept, die „Religionspädagogik der Vielfalt“, vor allem soziale und ethische Fragen in den Blick nimmt, wird Ambiguität hier als ein Phänomen sichtbar, das innerhalb und zwischen sozialen Differenzkategorien auftritt. Der zweite Beispielbereich verbindet zwei Konzepte mit einem Schwerpunkt auf ästhetischen und theologisch-hermeneutischen Zugängen, „Symboldidaktik“ und „Performative Religionsdidaktik“. Diese Ansätze befassen sich mit Ambiguität als einer Qualität religiöser bzw. christlicher Kommunikation, die auch als Teil einer religiösen Erfahrung erlebt werden kann. Anhand einer bereits bestehenden didaktischen Typologie wird am Ende skizziert, wie diese unterschiedlichen Ausprägungen von Ambiguität helfen könnten, ein zukünftiges Forschungsfeld zu strukturieren.