1 Einleitung

In modernen Gesellschaften treten mehrere, teilweise widersprüchliche Prozesse auf. Sie beziehen sich auf alle Lebensbereiche, einschließlich auf die Lage der Religion und à rebours – auf die Formen der atheistischen Lebenshaltung. Konfessionslosigkeit ist ein mehrdeutiger und kontextbezogener Begriff. Er umfasst sowohl die Situation des Bruchs mit der institutionellen Kirche, die Ablehnung der kirchlichen Lehre, den Aufbau des eigenen Glaubensgebildes außerhalb der kirchlich legitimierten Konfessionen als auch totale Laizität des Individuums. Im angelsächsischen Raum taucht in diesem Zusammenhang eine neue Erscheinung, nämlich das Phänomen der „non-denominational Churches“, auf. Es handelt sich dabei um religiöse Gemeinden, die auf volle Freiheit in Ausgestaltung der individuellen Geistigkeit setzen und sich von den traditionellen Kirchen, auch von den sogenannten Freikirchen, distanzieren und die bisherigen institutionellen Grenzen überschreiten.

2 Religiöse Landschaft Polens

In Polen ist für die offiziellen statistischen Dateien das Statistische Zentralamt (GUS) verantwortlich. In historischer Perspektive war Polen ein interkulturelles und interreligiöses Land. Nach der Volkszählung 1931 hatte Polen ca. 32 Millionen Einwohner. Die domminierende Konfession war die katholische Kirche mit ca. 20,7 Mill. Gläubigen. Angaben zu anderen Konfessionen bieten folgende Zahlen: orthodox – 3,8 Mill., unierte (griechisch-katholisch) – 3,4 Mill., Juden – 3,1 Mill., Protestanten – 0,8 Mill. (GUS, 1938, S. 15).

2021 sind in Polen über 180 Kirchen und religiöse Gemeinschaften tätig. Die größte Konfession in Polen ist die katholische Kirche. Ihre gesetzliche Lage wird durch das Konkordat geregelt (Unterzeichnung: 1993, Ratifizierung: 1998). 14 weitere Kirchen und religiöse Gemeinschaften, u.a. die Orthodoxe Kirche, die größten protestantischen Kirchen, die altkatholischen Kirchen, jüdische und muslimische Gemeinden, haben eine durch das Parlament verabschiedete gesetzliche Verankerung. 168 weitere Kirchen und religiösen Gemeinschaften dürfen eigene Tätigkeiten aufgrund der Registrierung im Innenministerium entwickeln (www.gov.pl-web-mswia; Veröffentlichung: 08.02.2021). Nach dem Gesetz über Gewissens- und Bekenntnisfreiheitsgewährleistung (1989) und nach der Grundverfassung der Republik Polen (1997) haben alle Kirchen und religiösen Gemeinschaften im Prinzip die gleichen Rechte, einschließlich des Rechts auf den eigenen Religionsunterricht im Rahmen des öffentlichen Schulwesens.

Das Statistische Zentralamt gibt jedes Jahr in polnischer und englischer Sprache das „Statistical Yearbook of the Republic of Poland“ heraus (GUS, 2020 = Angaben für das Jahr 2019). Heutzutage zählt Polen ca. 38,41 Mill. Einwohner (GUS, 2020, S. 208). In Polen leben ca. 32,44 Mill. Katholiken, 507 Tsd. Orthodoxe, 140 Tsd. Protestanten, 22,6 Tsd. Altkatholiken, 2 Tsd. Mitglieder der jüdischen Gemeinden und 7 Tsd. Mitglieder der islamischen Gemeinden (GUS, 2020, S. 198-199).

Die Angaben, die sich auf die Kirchenmitgliedschaft beziehen, werden durch das Statistische Zentralamt nicht aus eigenen Quellen erarbeitet, sondern spiegeln im Prinzip kirchliche Angaben wider. Das bedeutet, dass die Kirchen die eigene Mitgliederzahl grundsätzlich selbst bestimmen. Erstmals hat die Volkszahlung 2011 die Frage nach der religiösen bzw. konfessionellen Identität enthalten. Die Beantwortung dieser Frage war aber fakultativ. 2021 soll die nächste Volkszahlung durchgeführt werden. Von dieser Volkszahlung werden genauere Angaben zur Kirchenmitgliedschaft erhofft.

Das statistische Zentralamt und die katholischen Quellen sind im Blick auf Religion unpräzise. Die Zahl der Katholiken wird – wie oben genannt wurde – auf 32,44 Mill. geschätzt. Der Prozentsatz der Katholiken sollte demnach ca. 84,4% der Bevölkerung betragen (32,44 Mill. Katholiken unter 38,41 Mill. Gesamtbevölkerung). In der Einführung zur religiösen Statistik wird aber von GUS der Prozentsatz der Katholiken in Polen auf der Höhe von 92,7% der ganzen Population definiert. Es besteht somit eine merkwürdige Diskrepanz von ca. 8% zwischen den von GUS bestimmten absoluten Zahlen und dem vom denselben GUS mitgeteilten Prozentsatz der Katholiken in der Gesamtbevölkerungszahl.

In der Volkszählung 2011 wurde eine fakultative Frage nach der konfessionellen Zugehörigkeit gestellt. 7,1% Befragten haben die Beantwortung dieser Frage abgelehnt und bei weiteren 1,6% der Befragten war die Antwort unverständlich bzw. ungültig. Das heißt, dass insgesamt 8,7% der Antworten nicht berücksichtigt werden konnten. Ihre Zugehörigkeit zur katholischen Kirche haben fast 96% der Befragten erklärt (96% von denen, die eine Antwort zur konfessionellen Zugehörigkeit gegeben haben). Die Extrapolation von Volkszählungsergebnissen und anderen GUS-Angaben weist auf den Anteil der Katholiken in der Höhe von 87,6% bis 96% der Gesamtbevölkerungszahl hin. Als konfessionslos können 2,4% (929 Tsd.) der Bevölkerung bezeichnet werden (GUS, 2013, S. 99-100).

Auf Seiten der katholischen Kirche ist für statistische Fragen das Statistische Institut der Katholischen Kirche (Instytut Statystyki Kościoła Katolickiego SAC = ISKK) zuständig. Auf der offiziellen Website des Instituts können aber keine Angaben zur Kirchenmitgliedschaft gefunden werden (www.iskk.pl; Zugriff: März 2021). In dem vom Institut herausgegebenen „Annuarium Statisticum Ecclesiae Polonia AD 2020“ wurden die ausführlichen Angaben zu unterschiedlichen Tätigkeitsaspekten der Kirche analytisch dargestellt. Wir können aber keine Mitteilung über die Mitgliedschaft in der katholischen Kirche Polens finden (ISKK, 2020).

3 Konfessionslosigkeit statistisch gesehen

In der EKD-Denkschrift „Religiöse Bildung angesichts von Konfessionslosigkeit” wird folgende definitorische Bestimmung formuliert. „Mit dem Attribut ‚konfessionslos‘ wird also weder die Art und Weise der Lebensführung und -deutung eines Menschen umfassend charakterisiert noch ist damit eine Wertung verbunden; das Attribut ist allein beschreibend auf die Mitgliedschaft bzw. Nicht-Mitgliedschaft in einer Kirche (bzw. Religionsgemeinschaft) bezogen” (EKD, 2020, S. 143). Die EKD-Denkschrift bestimmt das entschiedene Kriterium der Konfessionslosigkeit: Nicht-Mitgliedschaft in der institutionellen Kirche. Dieses eindeutige Kriterium kann aber nicht unmittelbar in die Situation in Polen umgesetzt werden. In Polen haben wir keinen scharfen Differenzierungsmaßstab.

Erstens, die religiöse Landschaft Polens ist durch die katholische Kirche dominiert. Die offiziellen Mitgliedschaftsstatistiken werden durch die katholische Kirche selbst nach deren internen Quellen erstellt und in die Öffentlichkeit vermittelt (Angaben aus Taufbüchern und Firmungsbüchern, Angaben nach durch die katholische Kirche selbst durchgeführten Schätzungen, u. ä.). Als einzig gültiges Kriterium der Nichtmitgliedschaft kann in der katholischen Kirche nur der mit einem kanonischen Verfahren verbundene offizielle Kirchenaustritt gelten. Diesen kanonischen Weg wagen aber nur wenige Menschen zu gehen. Auch die zweitgrößte Kirche in Polen, nämlich die orthodoxe Kirche, teilt Angaben zur Kirchenmitgliedschaft nur nach den eigenen Schätzungen mit.

Zweitens, die bisherigen Volkszählungen haben entweder kein Item zur religiösen Zugehörigkeit (so in der kommunistischen Periode) oder nur eine fakultative Frage (so in der Volkszählung 2011) enthalten. Das heißt, dass wir auf der nationalen Ebene über kein objektives Einschätzungskriterium verfügen. Natürlich wurden mehrere religionssoziologischen Forschungen durchgeführt. Sie fokussierten sich auf die Transformation der Religion in der Moderne. Die ins Polnische übersetzten Bücher von P. L. Berger (1997) und Th. Luckmann (1996) unterstützten die neue soziologische Deutungstendenz. In den 90-er Jahren wurden in Polen neue Phänomene wie die Individualisierung und Privatisierung der Religiosität und ihre Selektivität quantitativ und qualitativ erforscht (vgl. Mariański, 1993; Borowik, 1997). Die Debatte konzentrierte sich vor allem auf den Wandel der Religiosität und nicht auf die Konfessionslosigkeit.

Drittens, in Polen haben wir keine durch die staatlichen Finanzbehörden abgezogene Kirchensteuer. Es gibt wieder kein äußeres Kriterium um die offizielle Kirchenmitgliedschaft nachzuweisen. Nur in den evangelischen Diasporakirchen (ca. 0,2% der Bevölkerung Polens) sieht die Situation anders aus. Obwohl es in Polen keine staatliche Kirchensteuer gibt, werden die Kirchenmitglieder verpflichtet, diese Steuer direkt in den Gemeinden einzuzahlen. Jede Einzahlung wird dann auf dem Bankkonto durch die Gemeindebuchhaltung registriert. Von dieser Pflicht werden nur Kinder, Schüler und Menschen in schlechter finanzieller Lage befreit. Aus kirchlicher Perspektive entscheidet die Bezahlung der Kirchensteuer über das Stimmrecht in unterschiedlichen kirchlichen Gremien. In den Kirchen reformatorischer Herkunft bestimmt dieses Faktum auch die kirchliche Mitgliedschaftsstatistik, die dann weiter in die Öffentlichkeit vermittelt wird. Obwohl die formale Kirchenstatistik nicht mit geistlicher Kirchenzugehörigkeit identifiziert wird, werden in den reformatorischen Kirchen die trockenen Zahlen als statistisches Faktum angegeben. In diesem Sinne kann die von der EKD formulierte Definition nur auf das evangelische Milieu bezogen werden. Aber auch in diesem Fall sollten wir sehr vorsichtig vorgehen: Die protestantischen Nichtzahler identifizieren sich sehr oft mit der evangelischen Tradition und nehmen teilweise am kirchlichen Kultus teil.

Statistisch gesehen, hängt die Zahl der Konfessionslosen in Polen grundsätzlich von den auf die katholische Kirche bezogenen Schätzungen ab. Aus den beigebrachten GUS-Dateien ergibt sich, dass die Katholiken in Polen zwischen mindestens 84,4% (32,44 Mill. Katholiken zu 38,41 Mill. Gesamtbevölkerung) und maximal 96% (Volkszählung 2011, die Kirchenzugehörigkeitserklärung derjenigen, die überhaupt eine positive Antwort erteilt haben) der gesamten Population bilden. Im Spannungsfeld zwischen 84,4% und 96% kann ein realistischer Zwischenwert von 90% angenommen werden. Der genannte Prozentsatz bezieht sich nur auf die individuelle Zugehörigkeitserklärung zur religiösen Tradition. Er sagt aber nichts über individuelles religiöses Engagement. Wenn wir andere Konfessionen hinzurechnen, steigt der Konfessionszugehörigkeitsindex um höchstens zwei Prozentpunkte auf das Niveau zwischen 94,7% (GUS: 92,7+2%) und 92% (realistische Schätzung: 90+2%). Die angeführten GUS-Angaben belegen, dass in Polen die Konfessionslosen eine soziale Minderheitsgruppe zwischen 2,4% (0,9 Mill.) und höchstens 8% der Bevölkerung (ca. 3 Mill.) bilden.

Diese Angaben wurden durch Ergebnisse des Zentrum(s) für Soziale Meinungsforschung (CBOS) bestätigt. Dieses Forschungsinstitut führt jedes Jahr mehrere Studien zu unterschiedlichen sozialen Phänomenen durch. 2020 wurde ein summierender Forschungsbericht über Religiosität in den letzten 20 Jahren herausgegeben. Die Stichproben in der CBOS-Forschung haben einen repräsentativen Charakter. Der Bericht hat eine stetige langsame Säkularisierung der Gesellschaft bestätigt. 2020 betrug der Anteil von Nicht-Gläubigen demnach 7% der gesamten Bevölkerung. Weitere 7% der Befragten haben sich zu einer Glaubensüberzeugung bekannt, ohne Zustimmung zu irgendwelchen kirchlichen Praktiken zu erklären (CBOS, 2020, S. 3). Angesichts dieses Resultats können wir als konfessionslos statistisch eine Gruppe von wenigstens 7% der polnischen Gesellschaft anerkennen.

In der Auseinandersetzung mit der Konfessionslosigkeit in Polen sollte kein scharfes und eindeutiges, sondern ein deskriptives Kriterium angenommen werden. Aus polnischer Perspektive wäre es sinnvoll zwischen einer objektiven und einer subjektiven Konfessionslosigkeit zu unterscheiden.

Die objektive Konfessionslosigkeit bezieht sich auf formale und existentiell begründete Nicht-Mitgliedschaft in einer Kirche. Eine solche Situation kann sich nur auf zwei Fälle beziehen: Entweder ist das Individuum von Geburt an und aus Überzeugung Atheist oder das Individuum hat einen offiziellen Kirchenaustritt vorgenommen.

Die subjektive Konfessionslosigkeit schließt dagegen die formale Kirchenmitgliedschaft nicht aus. Die obenerwähnten 1) Bezahlung / Nicht-Bezahlung von Kirchensteuer, 2) die Teilnahme / Nicht-Teilnahme am schulischen Religionsunterricht entscheiden über äußere Sachverhalte, aber nicht über eine innere religiöse Bindung. Sie beziehen sich vielmehr auf eine subjektive Distanz oder auf die Gleichgültigkeit der institutionellen Kirche gegenüber.

Im polnischen Kontext wird unter Konfessionslosigkeit gemeinhin nicht nur eine deklarierte atheistische Einstellung und Lebenshaltung, sondern auch eine Nichtteilnahme am kirchlichen Leben und eine partielle Ablehnung der kirchlichen Lehre verstanden. In subjektiver Sicht muss Konfessionslosigkeit die individuelle Identifikation mit einer religiös geprägten kulturellen Tradition nicht aufheben. In diesem Sinne könnte man sogar von einer zeitgenössischen Form des Kulturkatholizismus oder Kulturprotestantismus sprechen. Im familiären und gesellschaftlichen Bereich halten viele konfessionslosen Menschen an religiösen Sitten, Lebensarten und biographischen religiös geprägten rites de passage fest, ohne die formale Mitgliedschaft in einer der institutionellen Kirchen zu deklarieren. Das subjektive Verständnis von Konfessionslosigkeit vergrößert statistisch die Gruppe der Konfessionslosen in Polen auf bis zu 14% der Gesellschaft (Vgl. CBOS, 2020, S. 3).

4 Konfessionslosigkeit und Politik

In Polen überlappen sich Politik und Kirche. Diese Verflechtung hat natürlich tiefe geschichtliche Gründe. In allen historischen Krisenzeiten (z.B. die Teilung Polens 1795-1918, der zweite Weltkrieg, das kommunistische Regime) hat die katholische Kirche eine wichtige Rolle als polnische Identitätsverteidigungsinstanz gespielt. Das Pontifikat vom Papst Johannes Paul II. und die Mitwirkung der Kirche am friedlichen Abbau des Kommunismus haben die gesellschaftliche Position der katholischen Kirche bestätigt. Die politische Wende 1989 erweckte Machttendenzen in der Kirche selbst. Natürlich ist die katholische Kirche in Polen ein Konglomerat von unterschiedlichen Kreisen. Immer war ein liberaler und offener Flügel präsent. Heutzutage haben die führende Position konservative Kreise inne.

Nach 1989 erlebte Polen eine wirtschaftliche Revolution. Die Einführung eines freien Marktes und eines neoliberalen Systems haben nicht nur zur raschen wirtschaftlichen Entwicklung, sondern auch zur Ausdifferenzierung und Marginalisierung einiger sozialer Gruppen beigetragen. Es begann ein politischer Streit um die Bewertung der wirtschaftlichen und politischen Transformation und um soziale Gerechtigkeit.

Obwohl die meisten soziologischen Umfragen Europaoffenheit vieler Polen und ihre Unterstützung für eine liberale wirtschaftliche Tätigkeit bestätigen, begannen die konservativen und manchmal auch die fundamentalistischen Tendenzen zu dominieren. Umfragen und Wahlergebnisse zeigen, dass das heutige Polen in Weltanschauungsfragen fast hälftig geteilter Meinung ist.

Wir verzichten jetzt auf nuancierte Analysen der politischen und sozialen Situation in Polen und konzentrieren uns nur auf die Verflechtung von Politik und Religion. Viele Beobachter des politischen Lebens haben den Eindruck, dass die Mehrheit der institutionellen katholischen Kirche sich zu einer konservativen und nationsgebundenen Weltanschauung bekennt. Die national-konservative Politik gewährleistet die bisherigen Verhältnisse und die unerschütterliche Position der katholischen Kirche. Sie garantiert auch eine gewisse Übereinstimmung der kirchlichen Morallehre mit dem staatlich legitimierten Recht. Auf diese Art und Weise haben katholische Kirche und national-konservativen Parteien eine berechnende Ehe geschlossen. In Polen hat bis heut ein großer Sektor freier und liberaler Medien (Presse, Radio, TV und Internet) Bestand. Die liberalen Medien geben alle aufgetauchten Missbräuche bekannt und stellen die Verflechtung von Politik und Religion in Frage (Polak, 2020).

Die allgemeinen statistischen Schätzungen, die auf der nationalen Stichprobe basieren, weisen auf ein sehr hohes Religiositätsniveau in Polen hin. Bei der Erforschung von Jugendlichen bekommen wir demgegenüber sehr schwankende Ergebnisse. Merkwürdigerweise sind sie mit der politischen Situation in Polen verbunden. Die Regierungsübernahme durch die national-konservativen Parteien korrelierte mit der sogenannten historischen „Würdepolitik“ und der Ablehnung der sogenannten „Schampolitik“ der vorigen Behörden. Sie sollte neue „unabhängige“ Eliten und eine neue Solidaritätspolitik etablieren. 

Einerseits hat die jüngere Generation von vielen Vorteilen des EU-Beitritts Polens 2004 profitieren können (offene Grenzen, offener Markt, Auslandsarbeitsmöglichkeiten, Schüler- und Studenten-Programme), andererseits konnte sich eine große Gruppe von ihnen unter den neuen Bedingungen nicht zurechtfinden. Das festzustellen war eine große soziologische Überraschung, auf die die liberalen Parteien es versäumt haben einzugehen. Die politischen Einstellungen Vieler begannen sich zu polarisieren zugunsten einer rechten Orientierung. In den Jahren 1994-1998 haben nur ca. 17% der Jugendlichen im Alter von 19-24 Jahren die rechtskonservative Einstellungen geäußert. Vor dem Beitritt zur EU haben fast 25% der Jugendlichen eine linksliberale Orientierung zu erkennen gegeben und über 35% gehörten zur politischen Mitte – insgesamt 60% der jüngeren Generation befürworteten die liberale Demokratie. In den Jahren 2014-2015 sanken linksliberalen Orientierungen unter 15% und politisch mittige Orientierungen auf 10% – nur noch insgesamt 25% der jüngeren Generation befürworteten die liberale Demokratie. Das war gravierende Absenkung in der Höhe der Zustimmung um 35% (60% zu 25%). Dagegen überschritten 2013-2014 die rechtkonservativen Positionierungen die Höhe von 35% (CBOS, 2021, S. 7).

Der Tod von Papst Johannes Paul II. (2005) evozierte in Polen religiöse Gefühle, die z.T. beitrugen zum Wahlsieg der rechtskonservativen Parteien im gleichen Jahr. Meiner Meinung nach war der wichtigste Impuls nicht das Erwachen des Religiösen, sondern der Wandel der politischen Einstellungen. Religion wurde und wird sehr oft politisch instrumentalisiert. Zwar hat die Enttäuschung über die nationalkonservative Regierung (2005-2007) zu beschleunigten Neuwahlen geführt, die Liberale zusammen mit den Mitte-Rechts-Parteien gewonnen haben, doch der politische Trend wurde nicht eingestellt. Die Ehe zwischen nationalkonservativen Parteien und dem wichtigen rechten Flügel der katholischen Kirche wurde fortgesetzt. Der Wahlerfolg 2015 war nur die Konsequenz dieses Trends. Und wieder ging es nicht vor allem um eine besondere religiöse Bewegung, sondern um den Wandel der politischen Präferenzen. Neben viele authentische Formen der religiösen Lebenserschließung trat Religion instrumentalisierendes politisches Engagement – und zwar in bemerkenswertem Maße in der jüngeren Generation.

Ab 2019 begann das politische Pendel bei der jüngeren Generation in die andere Richtung auszuschlagen. Die aufgetauchten Missbräuche, die sich aus der Verflechtung von Religion und Politik ergaben, die Pädophilie-Skandale, die Verabschiedung des radikalen Abtreibungsgesetzes, die Attacke auf LGBT-Kreise, insgesamt die Bedrohung von Freiheiten, zwangen viele Leute zu Protesten. Die Zustimmung zu linksorientierten politischen Lebenseinstellungen stieg 2020 wieder um 20% an.

CBOS hat eigene Forschungsergebnisse über politische Einstellungen der Jugendlichen in der Periode 1990-2020 zusammengefasst. Unten zeigen wir nur ausgewählte Dateien:

Tab.1: Politische Identifikation der Jugendlichen im Alter von 18 bis 24 Jahre.

politische Identifikation1990199820002004201520162017201820192020
rechts-konservativ5%22%25%29%32%27%25%24%23%27%
politische Mitte42%30%30%36%26%24%29%28%28%27%
links-liberal29%29%25%12%10%14%14%16%17%30%

Quelle: CBOS, 2021, S. 7.

Die oben genannten Angaben zu politischen Präferenzen der jüngeren Generation im Alter von 18-24 Jahre markieren nicht nur einen möglichen politischen Wandel, sondern auch – nach dem Motto „In Polen gehören Religion und Politik zusammen“ – eine neue distanzierte und kritische Einstellung zur Religion. Das impliziert aber nicht automatisch eine neue Form von Laizität oder Konfessionslosigkeit in der jüngeren Generation.

5 Konfessionslosigkeit und Religionsunterricht

In der Diskussion über die Konfessionslosigkeit in Polen sollte der schulische Status des Religionsunterrichts wahrgenommen werden. Religionsunterricht wurde 1990 in die Schulen wiedereingeführt. Das war die Konsequenz der politischen Wende 1989. Seit 1990 wird der Religionsunterricht in Polen als fakultatives Schulfach angeboten. Verbindlich ist die positive Anmeldung: Die Schülerinnen und Schüler reichen keine Verzichterklärung ein, sondern melden sich zum RU an.

Alle Schülerinnen und Schüler haben das Recht auf Teilnahme am Religionsunterricht im Rahmen des polnischen Schulwesens. Der Religionsunterricht hat einen konfessionellen Charakter. Anspruch auf einen eigenen schulischen Religionsunterricht kann jede gesetzlich anerkannte Kirche oder religiöse Gemeinschaft erheben. Um diesen Anspruch zu verwirklichen, kann der schulische Religionsunterricht nicht nur „in den Mauern“ der Schule, sondern auch – sofern die gesetzlichen und pädagogischen Bedingungen erfüllt sind – in sogenannten außerschulischen katechetischen Einrichtungen erteilt werden. Konfessionslose Schülerinnen und Schüler können „Ethik“ wählen oder auf die beiden normativen Schulfächer „Religion“ und „Ethik“ verzichten. Das bedeutet: Die Schülerinnen und Schüler stehen vor der dreifachen Wahl: „Religion“, „Ethik“ oder „Nichts“ (Milerski, 2013).

Heutzutage entscheiden sich immer häufiger auch konfessionsgebundene Schülerinnen und Schüler für den Teilnahmeverzicht. Vor allem in höheren Klassen melden sich viele Schüler-innen und Schüler nicht mehr zum schulischen Religionsunterricht an. Die wichtigste kirchlich-pädagogische Herausforderung besteht deswegen im Umgang sowohl mit den konfessionslosen als auch mit den konfessionsgebundenen Schülerinnen und Schülern, die weder an „Religion“ noch an „Ethik“ teilnehmen.

Das ministeriale zentrale Informationssystem über das Bildungswesen (https://sio.men.gov.pl) enthält keine Angaben zum schulischen Religionsunterricht. Wir sind entweder auf kirchliche Schätzungen oder auf externe Forschungsergebnisse angewiesen. Versuchen wir auf diese Art und Weise die Zahl der Schülerinnen und Schüler zu bestimmen, die am schulischen Religionsunterricht teilnehmen.

Nach dem „Annuarium Statisticum Ecclesiae in Polonia AD 2020” nehmen am schulischen katholischen Religionsunterricht 88% der Schülerinnen und Schüler teil (ISKK, 2020, S. 46). Nach meiner Forschung, die 2013-2014 anhand der national repräsentativen Stichprobe durchgeführt wurde, haben am schulischen Religionsunterricht ca. 80% Schüler der Oberschulen teilgenommen. Diese Forschung bezog sich auf eine andere Problematik, nämlich auf die „Rationalität der Bildung“ (Milerski & Karwowski, 2016), und nur am Rande wurde die Frage des Religionsunterrichts untersucht. Sie hat aber interessante Einstellungen von Schülerinnen und Schüler enthüllt, z.B. Formen der Kritik am heutigen schulischen Religionsunterricht in Polen, Zukunftsvorstellungen, Korrelationen mit der anerkannten Bildungs-Rationalität und qualitative Begründungsformen. Sowohl die positive als negative Einstellung zum RU ist vor allem von zwei Arten der Rationalität abhängig (in der Studien wurden insgesamt 4 Rationalitäts-Formen unterschieden: eine tetragonale Konzeption). Die Schülerinnen und Schüler orientierten sich an der Entwicklung der eigenen Subjektivität. Diese Subjektivitätsentwicklung erwies sich als vor allem von zwei grundlegenden Formen der Bildungs-Rationalität abhängig, nämlich von der praxeologischen Rationalität (einfach gesagt: Die schulische Bildung soll vor allem der Erfüllung konkreter utilitärer Zwecke dienen) und der hermeneutischen Rationalität (einfach gesagt: Die schulische Bildung soll vor allem dem Selbst- und Weltverständnis dienen). Diese Rationalitätsformen prägten auch die individuelle Einstellung zum schulischen Religionsunterricht. Wichtig war aber, dass diese beide Rationalitätsformen sowohl die Ablehnung als auch die Beteiligung am schulischen Religionsunterricht begründen können. Bei der praxeologischen und bei der hermeneutischen Rationalität haben die Für-und-Wider-Argumente entsprechend einen utilitären oder einen hermeneutischen Charakter. Die Schülerinnen und Schüler „mit praxeologischer Bildungs-Rationalität“ formulieren eine utilitäre Argumentation, um die eigene Beteiligung am Religionsunterricht oder deren Ablehnung zu legitimieren. Das gleiche wiederholt sich bei den Schülerinnen und Schülern „mit hermeneutischer Bildungs-Rationalität“. Sowohl die Zustimmung als auch die Ablehnung des Religionsunterrichts wird hermeneutisch begründet. Die Schülerinnen und Schüler, die die Beteiligung am schulischen Religionsunterricht ablehnen, können aber nicht einfach als konfessionslos bezeichnet werden (Milerski, 2019).

In den letzten Jahren wird ein rascher Rückgang der Beteiligung am schulischen Religionsunterricht festgestellt. Vor allem in Großstädten ist dies zu beobachten. Wie schon erwähnt können wir uns nicht auf kirchliche oder ministeriale Quellenressourcen berufen. Wir können uns aber auf die Mitteilungen der lokalen Bildungsämter berufen. Ein Beispiel: In Lodz, der drittgrößten Stadt Polens, haben sich in Lyzeen (Gymnasium Sekundarstufe II) im Schuljahr 2020/2021 nur 1/3 der Schülerinnen und Schüler zum Religionsunterricht angemeldet. In Berufsschulen war der Prozentsatz der Eingeschriebenen noch niedriger und betrug nur ca. 25% (Lokal-Zeitung „Dziennik Łódzki“, www.dzienniklodzki.pl; Zugriff: 04.01.2021). Dies bedeutet, dass Säkularisierungsprozesse immer stärker sichtbar werden, aber auch regional differenziert werden müssen (vgl. zur Situation in Deutschland: Diller, Gareis, 2020).

In der EKD-Denkschrift wurden Dialog-Prinzipien formuliert. Für die Begegnung mit konfessionslosen Menschen „sollten deshalb die gleichen Grundsätze gelten, die sich mittlerweile für das Gespräch zwischen Angehörigen verschiedener Religionen etabliert haben: Respekt und Akzeptanz des Gegenübers, Bemühen um eine für das Gegenüber verständliche Darstellung der eigenen Position, Vergleich gleicher Ebenen (....), Ergebnisoffenheit (EKD, 2020, S. 84-85).

Die EKD-Denkschrift markiert die konkreten Begegnungsfelder und die gemeinsamen Herausforderungen: Lebensorientierung, Pluralismusfähigkeit, Mehrsprachigkeit, Offenheit für Dialog, kritische Auseinandersetzungsfähigkeit, Aufwertung eigener Erfahrungen. Diese problemorientierten Herausforderungen umfassen konkrete Fragen zur individuellen Lebensführung, Spiritualität, Existenz und Gesellschaft (EKD, 2020, S. 99-104).

Diese Begegnungsfelder wurden auch in Polen aufgegriffen. Paradoxerweise begann diese Thematisierung in der kommunistischen Epoche und wurde durch offene katholische Intellektuelle und die sog. liberalen Neomarxisten entwickelt. Die damals regierenden kommunistischen Behörden versuchten diese Auseinandersetzung zu instrumentalisieren. Gleichwohl entwickelte sich ein realer Meinungsaustausch und Begegnungsraum zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen, demokratisch orientierten Strömungen. Die katholische Kirche wurde in der Wendezeit als Begegnungsraum wahrgenommen. Die damals angefangene Debatte wurde nach der politischen Transformation 1989 in Kreisen des liberalen Katholizismus fortgeführt.

Religionspädagogik wurde in Polen als wissenschaftliche Disziplin in den 1990er Jahren des 20. Jhs. etabliert. Sie hat sich nur in begrenztem Maß entwickelt. Den heutigen Stand der polnischen Religionspädagogik spiegelt das neue Lexikon „Religious Pedagogy“, das sowohl in polnischer als auch in englischer Fassung herausgegeben wurde und auch im Open Access zugänglich ist (https://slownikispoleczne.ignatianum.edu.pl). Es ist wichtig, dass in diesem Werk die religionspädagogische ökumenische Kooperation berücksichtigt wurde; zudem wird unter anderem die religionspädagogische Relevanz von Säkularisierungsprozessen hervorgehoben. Die Konfessionslosigkeit im polnischen Kontext wurde hingegen nicht thematisiert (Marek, Walulik, eds., 2020).

Religionspädagogik als internationale Disziplin gibt mehrere inhaltliche Impulse, die mit dem EKD-Memorandum übereinstimmen. Wir nennen nur die wichtigsten Themenbereiche, die als Begegnungsfelder im Rahmen des schulischen Religionsunterrichts didaktisch bearbeitet werden könnten. R. Jackson betont folgende Aufgaben des Religionsunterrichts: Bildung der Existenz- und Weltauslegung und gleichzeitig der kritischen Distanz, Bildung der ethischen Grundlagen, Aufklärung der eigenen Religiositätsvoraussetzungen, Partnerschaft und das Engagement zugunsten der Demokratie (Jackson, 1997, S. 129-141). Das von Jackson vorgeschlagene Konzept der „Multi-Faith Religious Education“ treibt die Debatte bis heute voran. Eine gegenwärtige Frucht dieser Debatte ist die Idee des Religionsunterrichts als einer geistigen Wanderung durch die Weltanschauungen (Thalén, 2021). 

Pluralitätsfähigkeit und Förderung von Demokratie sind zu Merkmalen der heutigen Religionspädagogik geworden. Sie wurden in den 1970er und 80er Jahren u.a. von John Hull in britischen Kontext und von mehreren Vertretern der kritischen Religionspädagogik hervorgehoben, dann von Karl Ernst Nipkow in grundlegender Synthese zusammengefasst. Demokratie als religionspädagogische Frage wurde systematisch bearbeitet (Schlag, 2010) und dann in den neusten Kontext umgesetzt (Hansen, 2021). In allen diesen Themen sollte die biographische Perspektive berücksichtigt werden (Schweitzer, 2006, S. 197-261), die unterschiedliche Beziehungsformen des Menschseins voraussetzt (Boschki, 2008, S. 111-120). Die biographischen und religiösen Erfahrungen können auch im beruflichen Umfeld erforscht und pädagogisch bearbeitet werden (Boschki, Gronover, Marose, Meyer-Blanck, Schnabel-Henke, Schweitzer, 2017). All diese Problembereiche können Inklusion und Verständigung zwischen Kirchenmitgliedern und Konfessionslosen im Rahmen des schulischen Religionsunterrichts unterstützen. Die allgemeinchristliche Absicht ist, soziale Gerechtigkeit zu befürworten: „Gerechtigkeit (... kann) erst dort wahr werden (…), wo sie in Handlungen der Gerechtigkeit bewahrheitet und damit gesellschaftlich, politisch und vor allem Bildungskontext bezeugt wird“ (Grümme, 2014, S. 220). Die heutige COVID-Epidemie ist nicht nur eine medizinische, sondern auch eine soziale und pädagogische Herausforderung. In dieser Situation gewinnt Bildungsgerechtigkeit sowohl für Christen als auch für Konfessionslose besondere Bedeutung.

Literaturverzeichnis

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Prof. Dr. Bogusław Milerski,
Professor für Religionspädagogik an der Pädagogischen Fakultät der Christlich-Theologischen Akademie Warschau (Polen)