Vor dem Hintergrund der eher lückenhaften und wenig kontinuierlichen Forschungslage zu Familienreligiosität in der Religionspädagogik erscheint ein systematischer Zugriff lohnend, weshalb (1) zunächst wichtige Begriffe – auch unter Einbeziehung sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse – geklärt werden (2). Auf dieser Basis erfolgt eine theoretische Rahmung von Familienreligiosität (3), um anschließend Erträge und Perspektiven für Forschung und Bildungspraxis benennen zu können (4).

1 Summarische Einblicke in die religionspädagogische Forschung

Familie prägt Leben und Religiosität jedes Menschen (zusammenfassend: Domsgen, 2004). Jenseits dieser Gemeinsamkeit wird jedoch – auch auf der Grundlage nationaler und internationaler empirischer Befunde – kontrovers diskutiert: Einerseits sieht man im Kontext der schrumpfenden Kirchenmitgliedszahlen beider Kirchen einen Säkularisierungsprozess im Gange, der zu einem intergenerationellen Abbruch von religiöser Sozialisation führt (Pickel, 2022). So stehen Deutungen von innerfamilialem Verschwinden von Religiosität und Traditionsabbrüchen bei den Kirchen oft hoch im Kurs (z.B. Amoris Laetitia, 2016). Die Kirchendistanz von Familien wird mit Sorge betrachtet und man beschwört allerlei Krisenszenarien. Andererseits betont man die nach wie vor funktionierende intergenerationelle Weitergabe religiöser Orientierungen und Einstellungen (Schweitzer, 2022). Die abnehmende Kirchennähe von Familien könne auch in der Distanz der Kirchen zu bestimmten Lebensstilen oder Milieus der Familien begründet sein (ebd.). Innerhalb veränderter gesellschaftlicher Rahmenbedingungen ändere sich auch die Religiosität in Familien in Richtung individualisierte Bastelreligiosität, die differenzierter zu beschreiben seien (Pickel, 2022). Man kann also fragen: Welche Deutung ist die richtige? Oder sind beide richtig? Wandel und Beständigkeit? Sind also Wandlungsfähigkeit und Beständigkeit Kontinuitätsmerkmale von Familienreligiosität?

Ausgangspunkt unserer Überlegungen ist: Analog zur profanen Perspektive auf Familie (Jurczyk, 2014, S. 50) gehe ich davon aus, dass Familienreligiosität innerhalb des größeren Kulturganzen in Deutschland in den meisten Subkulturen (z.B. ethnische Gruppen) und Epochen existiert, doch sie variiert über die Subkulturen und über die Zeit hinweg.

Die angedeutete Befundlage müsste in Kirchen und Religionspädagogik umfassend Berücksichtigung finden. Demgegenüber ist festzustellen: Religionspädagog*innen bearbeiten zwar Familie (Blasberg-Kuhnke, 2015) meist im Blick auf einzelne Aspekte (vgl. z.B. Schwab, 1995; Zehnder; Morgenthaler & Käppler, 2009; Klenk, 2018), aber eine kontinuierliche disziplinäre Forschung und Theoriebildung zu Familie fehlt (Kleint, 2014, Schröder, 2018, S. 12). Ebenso vermisst man eine durchgängige biografische (ebd., 13) und intergenerationelle Perspektive (Domsgen, 2018). Vorhandene Untersuchungen fokussieren häufig auf religiöse Sozialisation und Erziehung (z.B. Sautermeister, Schweitzer, 2005, Schweitzer, Biesinger, 2009). Auch handlungsorientierte Aspekte werden aufgegriffen, oft im Rahmen von umfassenderen Modellen (Domsgen, 2004, S. 320-331), wie beispielsweise „Tripp-Trapp“ (1997), Familienkatechese (Biesinger, 1996; Biesinger & Biesinger 2016), „Kess-erziehen“ (Arbeitsgemeinschaft, 2007, 2014) und „Fitte Familien“ (Reichelt & Kropač, 2018). Nur wenige Untersuchungen berücksichtigen Familienbildung jenseits von Modellen (z.B. Schirrmacher, 2019).

Deshalb fokussiert dieser Beitrag „Familienreligiosität“ unter dem Gesichtspunkt biografisch orientierter religionsbezogener „Bildung (im Unterschied zu Unterricht, Erziehung und Sozialisation)“ in Familien, die „im Kern oder primär einen intrinsisch motivierten Prozess der Selbstbildung beschreibt“ (Schröder, 2018, S. 14). Im Zentrum steht damit Eigensinn und Eigenlogik von Familie und Bildung mit der Frage: Was brauchen Familien? (Schweitzer, 2022)

Aufgrund des wenig umfassenden Forschungsstandes werden im Folgenden im systematisch-religionspädagogischen Zugriff (Schröder, 2012, S. 274f.) Verständnisse von Familie, Religiosität und heterogenen Formen von Familienreligiosität rekonstruiert, um die innere Logik von Familie und Familienreligiosität abzuschreiten (2.) und Anknüpfungspunkte aufzuzeigen, damit der Weg zu einer kohärenteren wissenschaftlichen Gesamtperspektive von Familienreligiosität und darauf bezogenen Bildungsprozessen beschritten wird.

2 Begriffsklärungen

Sicher: Bildungsarbeit im Blick auf familiale Religiosität setzt bei den Familien selbst an, geht von der familialen Eigenlogik aus und fragt, was Familien heute brauchen. Aber: Was versteht man überhaupt unter Familie sowie Religiosität und wie verhalten sich beide zueinander? Das Hochwertwort Familie, das bei vielen Menschen positive Emotionen hervorruft, sollte geklärt werden, damit dieser Begriff nicht emotional eingefärbt verwendet wird oder als Container fungiert, in den jede/r das eigene Vorverständnis unreflektiert hineinprojiziert.

Eines scheint offensichtlich: Der Bibel ist unser heutiges Familienverständnis gänzlich fremd (Domsgen, 2004, S. 263-277), da man sich auf eine in einem Haus lebende Hausgemeinschaft bezieht, die nicht mit einer festen Familienform verbunden ist. Deshalb und aufgrund der notwendigen Gesprächsfähigkeit der Theologie in säkularen Kontexten, sind mit Bezug auf sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zuerst die Begriffe Familie (2.1), Religiosität (2.2) und Familienreligiosität (2.3) begrifflich zu klären und zu präzisieren.

2.1 Familie

Etymologisch stammt das Wort Familie vom lateinischen „familia“ (dt. Gesinde) bzw. „famulus“ (dt. Diener) und bedeutet so viel wie alle einem Hausherrn unterstehenden Personen, einschließlich Dienerschaft. Gemeint ist eine Hausgemeinschaft, bei der alle Menschen – unabhängig von Verwandtschaftsverhältnissen – unter einem gemeinsamen Dach leben. Diese Wortherkunft ist begrifflich auszudifferenzieren. Zuvor sind – analog zur theologischen Unterscheidung von Gott und Gottesbild bzw. -vorstellung – unterschiedliche Formen von Familienbildern zu thematisieren. Dann kann man trennschärfer zwischen Wunsch und Wirklichkeit unterscheiden, wobei beide – im Unterschied zu Gott und Gottesbild – innerweltlich verortet sind. Beginnen wir mit den Familienbildern.

2.1.1 Familienbilder

Schnappschüsse konkreter Familien(szenen), also materiell, physisch fassbare und optisch wahrnehmbare Bilder, sind hier nicht primär im Fokus, sondern mentale Vorstellungsinhalte von Familien (Cyprian, 2003, S. 9). Doch mit den optischen Familienbildern vergleichbar sind auch kognitive Vorstellungen ‚gerahmt‘, weil sie bestimmte Elemente enthalten, die einen Platz in der Ordnung und Aussage des Bildes einnehmen, und andere Elemente, Themen und Codierungen ausschließen (ebd., S. 10). Die Bildelemente sind relativ kompakt und stabil verbunden, verdichten Aussagen, und bieten Zeichen für komplexere Vorstellungsinhalte. Diese bildhaften Vorstellungen sind i.d.R. emotional gefärbt, weil sie Erfahrungen enthalten (ebd.), mit denen man neue Erlebnisse deutet. Den unterschiedlichen Funktionen entsprechend, korrespondieren unterschiedliche Formen von Bildern: Scheinbare Realbilder enthalten Aussagen über die ‚typische‘ Wirklichkeit bestimmter Familien (z.B. moderne Familie), um eine schnelle Orientierung für das Wahrnehmen, Handeln und Entscheiden zu ermöglichen. Solche Bilder können auch als gemeinsame Familienbilder im kollektiven Gedächtnis abgespeichert sein, denen die Wirklichkeit nicht entsprechen muss. Ähnlich verhält es sich bei einer zeitlichen Verortung in die Vergangenheit zurück bzw. in die Zukunft hinein, wobei jeweils die Gefahr einer verfehlten Entwicklungsperspektive besteht (z.B. heile Familien früher). Wunschbilder als ideale Bilder enthalten Wirklichkeiten, Fiktionen und Imaginationen. Sie können aus den eigenen Erfahrungen der Herkunftsfamilie gespeist sein, aber auch Gegenbilder, Idealbilder aufweisen (ebd., S. 11f). Familienleitbilder enthalten wertende, normative Vorstellungen von Familie, wobei im pädagogischen und sozialwissenschaftlichen Diskurs zuweilen auf fehlende Vor-Bilder für neue Familienstrukturen verwiesen wird (ebd., S. 12f). Selbsterzählungen der Familiengeschichte malen Familienbilder als erlebte Wirklichkeit, indem vergangene Ereignisse, Situationen und Personen einen Platz erhalten und so Identitäten von Familien zutage treten (ebd., S. 13). Familienbilder als Frames und Skripts fassen kollektive Repräsentationen als Handlungsentscheidungen unter dem Einfluss von kollektiven Mustern (ebd., S. 14, auch: Schneider & Diabaté 2020). Gegenüber den Familienbildern zielt eine begriffliche Klärung auf Klarheit des Untersuchungsgegenstandes.

2.1.2 Allgemeinbegriff und Alltagsverständnis

Mit Michael Domsgen (2004, S. 23), Astrik Wonneberger und Sabina Stelzig-Willutzki (2018, bes. S. 504-507) ist von einem Allgemeinbegriff von Familie auszugehen. Dieser wird hier präzisiert als Kernbegriff, der mit einem Begriffshof erweitert und gegen Alltagsverständnisse abgegrenzt wird.

Was Familie ist, glaubt man genau im Alltagsverständnis zu kennen, da wir in eine hineingeboren wurden (Herkunftsfamilie), selbst eine Familie gründeten (Ziel- bzw. Prokreationsfamilie), jeden Tag Familie erleben sowie in unserem Umfeld und den Medien beobachten können. Aufgrund solch biografischer Erfahrungen gehen viele Menschen davon aus, dass sie in Familienangelegenheiten Expert*innen sind. Doch die unreflektierte persönliche Involviertheit steht einer möglichst objektiven, wissenschaftlichen Herangehensweise oft im Weg, weshalb eine vertiefte begriffliche Klärung notwendig ist.

2.1.3 Kernbegriff

Familiensoziologisch versteht man mit Rosemarie Nave-Herz (2019, S. 16f.) unter Familie auf der Grundlage von Verwandtschaft (z.B. Ehe, Abstammung, Adoption) persönliche Beziehungen und Bindungen (ohne bestimmte Rollenzusammensetzungen und Familienbildungsprozesse festzulegen) zwischen mehreren Subjekten über mindestens zwei Generationen hinweg. Im Kern geht es also um eine gelebte Einheit von Eltern(teilen) und Kind(ern). Ein solches Verständnis von Kernfamilie ist nicht mit Normalfamilie (Vater, Mutter, Kind als bürgerlich-rechtliche Normierung) gleichzusetzen, und von Großfamilie (anderswo lebende Großeltern, Hausangestellten u.a.) prinzipiell abgrenzbar. Durch die Verwandtschaftskomponente, die nicht zwingend biologisch verstanden werden muss, ist eine Abgrenzung zu Freundschaft möglich. Die Unterscheidung von Familie und Verwandtschaft erfolgt mittels biologisch-sozialer Komponente, d.h. die Übernahme der Reproduktions- und eines bedeutenden Teils der Sozialisationsfunktion innerhalb eines besonderen Kooperations- und Solidaritätsverhältnisses mit spezifischen Beziehungen sowie Rollenstrukturen und -definitionen, die kulturabhängig sind.

2.1.4 Begriffshof

Entfällt die Verwandtschaftskomponente, spreche ich von familienanalogen Gemeinschaften. In diesen sind Subjekte und mehrere Generationen auf der Grundlage von sozialen Rollen in persönlichen Beziehungen verbunden. Beispielhaft dafür sind SOS-Kinderdorffamilien, Pflegefamilien, Familien auf Zeit oder Patchworkfamilien (z.B. nichteheliche Lebensgemeinschaft mit mindestens einem Kind aus einer anderen Beziehung), ggf. auch Jugendbanden u.Ä. Mögliche Familienmitglieder könnten auch Verstorbene sein (z.B. Kind) oder Haustiere, wie Katzen, Hunde und Pferde. Bestimmte verstorbene Menschen zu berücksichtigen scheint aufgrund der möglichen Auswirkungen für Lebende (z.B. Trauer) ebenso geboten, wie Tiere, da gerade Kinder und Jugendliche mit Tieren verlässlich Geborgenheit – ein psychologisch wesentlicher Aspekt von Familie – erfahren können. Auch könnten Dinge (z.B. Smartphone) als Familienakteure ergänzt werden. Unscharfe Erweiterungen eines familienanalogen Verständnisses erfolgen mit Worten wie Schulfamilie oder Menschheitsfamilie, von denen hier Abstand genommen wird.

Die begriffliche Klärung hilft das eigene Vorverständnis sowie die Idee von Familie zu präzisieren und familienanaloge Gemeinschaften zu differenzieren. Doch die Reduktion auf Familie als „Kernfamilie“ entspricht nicht den tatsächlich gelebten familialen Beziehungen in modernen Gesellschaften (Bertram, Bertram & Blasberg-Kuhnke, 2018, S. 44). Notwendig wäre ein Blick auf den tatsächlichen Alltag von Familien in ihren jeweiligen Kontexten und wie Religiosität sich wirklich entwickelt sowie gelebt wird. Wie sieht z.B. Religiosität in multilokalen Mehrgenerationen-Familien aus? Über diese Black Box wissen wir wenig. Um die zunehmende Komplexität heterogener Verhältnisse zu erfassen und mögliche Wirkzusammenhänge zu erkunden, ist ein „Perspektivwechsel von Familie als ‚Form‘ zu Familie als ‚Praxis‘“ (Jurczyk, 2014, S. 51) notwendig, der im Rahmen einer Praxeologie vollzogen wird.

2.1.5 Familie als soziales Netzwerk mit Herstellungsleistung

Familie als soziales Netzwerk persönlich gelebter Beziehungen in sozialen Netzwerken ihrer Umwelt scheint die angedeutete Komplexität erfassen zu können (Fischer, 2020, S. 33f.). „Die Ent-Strukturierung von Familie auf gesellschaftlicher und staatlicher Ebene […] muss kompensiert werden durch individuelle und gemeinsame Leistungen, die wir im Folgenden Doing Family nennen. Familie wird somit zur Herstellungsleistung eigener Art“ (Jurczyk, Lange & Thiessen, 2014, S. 8). Damit ist Familie nicht mehr selbstverständlich und traditionsgebunden gegeben, da sie bewusst hergestellt werden muss, wie die familialen Beziehungen. So versteht man Familie als „historisch und kulturell wandelbares System persönlicher, fürsorgeorientierter und emotionsbasierter Generationen- sowie Geschlechterbeziehungen, die verbindlich sind, sich aber im Familienverlauf immer wieder ändern können.“ (Jurczyk, 2014, S. 50) Die Praxis von Familie vollzieht sich in der spätmodernen Gesellschaft in drei hybriden Handlungsmodi: „intentionale Routinen“, „reflexive Rituale“ und „hergestellte Beiläufigkeit“ (ebd., S. 63). Deutlich wird: Familie muss getan werden, um Familie zu sein. Diese neue familiale praxeologische Perspektive, die auf die Qualität gelebter Beziehungen abhebt, konvergiert mit Religiosität.

2.2 Religiosität

Im Unterschied zu Familie und Familienreligiosität wird Religiosität in der Theologie vielfach diskutiert, weshalb hier lediglich einige wenige Verbindungslinien aufgezeigt werden. Religiosität (engl. religiousness, religiosity) (Kropač, 2019, S. 94-144) ist die individuelle, subjektive Seite von Religion (Riegger, 2018) und fokussiert „subjektive Aneignungs- und Ausdrucksformen“ (Klie & Kühn 2020, S. 3), also gelebte Religion im Unterschied zu gelehrter. Religiosität meint die „soziale Praxis in Form religiöser Vollzüge (z.B. Gottesdienstbesuche), normativen Verhaltens (z.B. kirchliche Trauung) und subjektiver Einstellungen (z.B. Glauben).“ (Klie & Kühn, 2020, S. 6) Religiosität kann im Anschluss an Charles Y. Glocks (1919-2018) mit sechs Dimensionen erfasst und auch empirisch operationalisiert werden (z.B. bei Huber, 2003, 2008): 1. Intellektuelle und kognitive Dimension (Lehrgestalten), 2. ethisch-soziale Dimension (Werte und Normen), 3. rituelle Dimension (Gottesdienstformen), 4. institutionelle Dimension (Gemeinschaftsformen), 5. ästhetische Dimension, 6. affektiv-emotionale Dimension (Gefühle). Die alternativen Begriffe Frömmigkeit, Spiritualität oder Glaube können hier nicht thematisiert werden (Zimmerling, 2018).

2.3 Familienreligiosität

Auf diesem sehr knapp skizzierten Hintergrund könnte man Familienreligiosität begrifflich als in Familien gelebte Religion verstehen, wobei mit Domsgen zwischen impliziter und expliziter Familienreligiosität unterschieden wird: Implizite Familienreligiosität umfasst dabei die „menschliche Grunderfahrung, unbedingt erwünscht und angenommen zu sein“ (Domsgen, 2004, S. 280). Explizite Familienreligiosität erfasst christliche Religion als „eine bestimmte – in Jesus Christus gründende – kommunikative Praxis in der und durch die die gegenseitige Erfahrung unbedingten Erwünscht- und Anerkanntseins mitgeteilt und gemacht wird.“ (ebd., S. 282) Explizite Familienreligiosität bezieht sich dann – klassisch dogmatisch – auf reflektierbare Glaubensinhalte (engl. beliefs, lat. fides quae creditur), während sich implizite Familienreligiosität – unabhängiger von religiösen Inhalten – auf den Vertrauensakt bezieht. Diese implizite Perspektive des Glaubens als Vertrauen (engl. faith, lat. fides qua creditur) könnte im Deutschen mit „Lebensglaube“ (Karl-Ernst Nipkow) wiedergegeben werden, also als Glaube bzw. Vertrauen im Sinne einer Lebenshaltung. Auch wenn aus religiös-christlicher Perspektive ein enger Konnex zwischen impliziter und expliziter Familienreligiosität besteht, könnte diese Verbindung aus einer religionsfremden bzw. -fernen Perspektive entkoppelt werden, indem implizite Familienreligiosität auch als Haltung eines rein profanen existenziellen Lebensglaubens verstanden werden kann, der inhaltlich nicht notwendig implizit religiös erfasst werden muss. Diese begriffliche Basis wird im Folgenden mit Theoriemodellen profiliert.

3 Theoretische Rahmung von Familienreligiosität

Konvergieren die Grundlinien der modernen Verständnisse von Familie und Religiosität in einem praxeologischen Zugang (2.), der untrennbar mit systemischen Perspektiven verbunden ist, muss dieser systemische Zugang im Blick auf Familienreligiosität vertieft werden (3.1). Ist für Familienreligiosität eine Erfahrung unbedingten Erwünscht- und Anerkanntseins wesentlich, kann das Verständnis derselben bindungstheoretisch präzisiert werden (3.2), um basale Perspektiven auf die Praxis in Familien und religionspädagogischen Handelns eröffnen zu können. System- und bindungstheoretische Perspektiven werden in einem heuristischen vereinfachenden Rahmenmodell zu fassen versucht (3.3).

3.1 Familienreligiosität systemisch: Beziehungen in sozialen Netzwerken (er-)leben

‚Familie ist bunter‘ als Vater, Mutter, Kind. Das scheint bei den Kirchen langsam anzukommen, wobei in der Praxis nicht selten eine Fixierung auf die Kleinfamilie als Idealbild und eine Defizitorientierung (z.B. Ausfall der Familien für Kirchen) vorzuherrschen mag. Wird Familie aber in ihrer Eigenlogik wahrgenommen, ist diese auch systemisch innerhalb heutiger Lebenskontexte zu verstehen, die systemisch erfasst werden können.

Familien sind „offene, sich entwickelnde und sich selbst regulierende soziale Systeme“, wobei „materielle und soziale Gelegenheitssysteme“ (Schneewind, 2009, S. 104) berücksichtigt werden. Dabei ist die Religiosität jedes im familialen Kontext agierenden und interagierenden Individuums in das Mikrosystem Familie mit seinen generationsspezifischen Untersystemen (z.B. Partner- und Geschwistersubsysteme) (ebd.) eingebettet. Darüber hinaus macht jedes Individuum Erfahrungen auf der Ebene der Mesosysteme (z.B. erweiterte Familie, Freundeskreis) (ebd., S. 105 und das Folgende). Über das Exosystem (z.B. Schule, Arbeitswelt, Kirchengemeinde) werden indirekt Erfahrungen vermittelt (z.B. Stress), die sich auf das Mikrosystem bzw. deren Subsysteme auswirken (z.B. Erholung statt Sonntagsgottesdienst). Schließlich wirkt auch das Makrosystem (u.a. gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche, rechtliche, kulturelle, kirchliche und religiöse Bedingungen) auf andere Systeme ein.

Von den Systemebenen her könnten in Kirche und Theologie verwendete Begriffe präzisiert werden: Beispielsweise wäre der Mikroebene die sogenannte ‚Hauskirche‘ angesiedelt, deren Mitglieder durchaus nicht nur unter einem Dach wohnen müssen. Auf der Mesoebene könnten bestimmte Glaubensgeschwister als Erweiterung der Mikrofamilie angesehen werden. Die Orts- und Pfarrgemeinde ist auf der Exoebene angesiedelt, die wiederum Teil der bundesweit bzw. weltweit verfassten Glaubensgemeinschaft innerhalb der Menschheit ist.

Religionspädagogisch bedeutet dies: Kann die erziehungswissenschaftliche Perspektive auf Familie mit den Begriffen „‚Erziehung‘, ‚Bildung‘ und ‚Sozialisation‘“ (Matthes, 2018, S. 255) wiedergegeben werden, wird die religionspädagogische Perspektive auf das familiale Miteinander mit auf Religiosität beziehbarer Sozialisation, Erziehung und Bildung erfasst. Dabei sollte sowohl das Binnengefüge von Familie und Religiosität auf der Mikro-Ebene, wie deren Wechselbeziehungen zu den anderen Ebenen im Blick bleiben. Versteht man Religionspädagogik nicht nur als Disziplin, sondern auch als Profession, könnten religionspädagogische Handlungsformen nicht nur konzeptioniert, sondern deren Anwendung und Wirkung als Impulse für Lern- und Bildungsprozesse für den familialen Binnenraum umgesetzt und erforscht werden (Riegger, 2022). Die umrissenen Prozesse sind auch im Blick auf normative Anforderungen und Prinzipien zu reflektieren (z.B. immer besser gelingende Lebens- und Glaubenspraxis). Dies könnte mittels Familienreligiositätsvorstellungen erfolgen, die Menschen-, Welt- und Gottesbilder spezifizieren und dadurch die Zusammenhänge zwischen individuellen Vorstellungen von Familienreligiosität und normativen, kollektiv-religiös-kulturellen Repräsentationen von Familienreligiosität (Familienreligiositätsleitbildern) mehrperspektivisch und mit unterschiedlichen Forschungsmethoden erschließen helfen. Für die alltäglich-praxeologisch religionspädagogischen Zugänge, dürften die ausdifferenzierten Ebenen überkomplex sein, weshalb eine flache Hierarchie ausreichend sein dürfte (vgl. 3.3).

Angeregt werden könnte bildend gestaltete Familienreligiosität mittels folgender systemischer Impulse:

a) Im Unterschied zu einer Konzentration auf Klein- und Kernfamilien, sind Familien als multilokale Mehrgenerationenfamilien zu perspektivieren.

b) Inwiefern treten multilokale Mehrgenerationenfamilien und ihre Mitglieder in den jeweiligen Systemen als Einzelpersonen, Personengruppen oder im Kollektiv als implizit und explizit religiös relevante Akteure auf?

c) Inwiefern wirken sich außerhalb der Kernfamilie lebende Menschen, familienähnliche Gemeinschaften (z.B. Kirchengemeinden) auf das familiale Beziehungsgeschehen aus, und werden diese explizit religiös gedeutet?

d) Inwiefern können übergreifende familienähnliche Gemeinschaften den (nicht-)religiösen Kontext der multilokalen Mehrgenerationenfamilie auch religiös entlasten und unterstützen?

3.2    Familienreligiosität bindungstheoretisch: genügend gute Sicherheit und Geborgenheit (er-)leben

Beeinflusst von Donald W. Winnicotts (1896-1971) Studien zur genügend guten Mutter (engl. good-enough-mother) und zu Übergangsobjekten entwickelte der britische Kinderarzt und Psychoanalytiker John Bowlby (1907-1990) die sogenannte Bindungstheorie (engl. attachment theory). „Unter Bindung versteht man eine lang andauernde, emotionale Beziehung zu vertrauten Personen, die Schutz und Unterstützung bieten“ (Zimmermann, 2007, S. 326, nach Büttner & Dieterich, 2016, S. 149, und das Folgende, vgl. auch Spangler & Zimmermann, 2019). Das beobachtbare Verhalten zu diesen Bindungspersonen wird „Bindungsverhalten“ genannt, welches das „Ziel hat, die Nähe einer spezifischen, verlässlichen Bindungsperson zu suchen oder aufrechtzuerhalten“, um ein Gefühl von „Sicherheit“ zu erleben. Die frühen Erlebnisse und Erfahrungen bilden die innere Haltung (Habitus), die auch langfristig das Kommunikationsverhalten beeinflusst. „Kinder mit einer sicheren Bindungsqualität regulieren sich durch den Kontakt zur Bezugsperson. Kinder mit einer unsicher-vermeidenden Bindungsqualität unterbinden die emotionale Kommunikation. Kinder mit einer unsicher-ambivalenten Bindungsqualität suchen die Nähe zur Bezugsperson, ohne jedoch durch diese effektiv reguliert zu werden“ (Zimmermann, 2007, S. 328, nach Büttner & Dieterich, 2016, S. 149, H.i.O.). Man geht davon aus, dass jedes dritte Kind keine sichere Bindung aufbaut, da die Eltern nicht über die erforderliche ‚Feinfühligkeit‘ verfügen (ebd.).

Wir wissen, wie wichtig eine sichere Bindung des Kindes zu Personen ist, die es schützen (Bowlby, 2006, S. 95). Entscheidend ist eine warmherzige und hautnahe Verbindung des Kindes zu den Eltern, den ersten Bezugspersonen. In einer stabilen Bindung fühlt ein Kind Geborgenheit, erlebt emotionale Nähe (Brisch, 2020). Erlebt ein Kind Unsicherheit oder Angst, sollte es zu seinen Eltern, zu seinen Bezugs- und Bindungspersonen, flüchten können. Das alles ist entscheidend und wird in der Herkunftsfamilie gelernt. Auch im Erwachsenenalter sind sichere Bindungen notwendig, denn auch Freunde können helfen Not zu wenden. Aber was, wenn diese nicht real oder digital verfügbar sind? Dann sollten sie imaginiert werden, um so Sicherheit zu erleben. Die erlebte Geborgenheit der Kindheit, hilft auch im Erwachsenenalter Negatives, z.B. Arbeitsplatzverlust, Scheidung und schwere Schicksalsschläge, wegzustecken. Geborgenheit war nicht nur ein Gefühl damals in der Kindheit, sondern ist ein Gefühl im Hier und Jetzt, das damals verinnerlicht wurde. Erinnerungen an Einschlaflieder, das gemeinsame Kuscheln u.v.a.m.  – aber auch ein Fehlen – werden hier und jetzt wachgerufen.

Erlebte Geborgenheit ist also elementar. Was aber, wenn schon kleine Kinder Trennung, Scheidung und Tod der Eltern erleben? Wenn Kinder immer wieder Zeugen des Dauerstreits der Eltern werden? Zwar sind für Eltern und Kinder Trennung und Scheidung emotional sehr belastend (z.B. Herzer, 2006, S. 37), doch sind Gespräche hilfreich, die das Erlebnis verarbeiten helfen (Walper, 2014). Trennung und Scheidung der Eltern kann für Kinder sogar hilfreicher sein, als das Erleben eines Dauerstreits (z.B. Walper, 2010, S. 10-11). Beim Tod eines oder gar beider Elternteile, wären verlässliche Bezugspersonen elementar wichtig.

Empirisch belegt ist im Kontext der Bindungstheorie, dass Familienreligiosität „bei sicher gebundenen Kindern religiöser Eltern deren Religiosität sich auf die Kinder überträgt, ja sogar intensiviert“ (Kirkpatrick nach Büttner & Dieterich, 2016, S. 151). Ein reines kognitives Für-wahr-Halten religiöser Inhalte erscheint dagegen unzureichend. Letzteres gilt generell für „Überzeugungen als implizite oder explizite, subjektiv für wahr gehaltene Konzeptionen, welche die Wahrnehmung der Umwelt und das Handeln beeinflussen“ (Baumert & Kunter, 2006, S. 497). Um Familienreligiosität zu erschließen, ist deshalb praxeologisch beim Habitus anzusetzen (Bourdieu, 1982; Heil & Riegger, 2017), also der inneren Haltung. Damit zeichnet sich auch explizite Familienreligiosität nicht nur durch angehäuftes, religiöses Wissen aus, denn grundlegend ist erlebtes, unbedingtes Erwünscht- und Angenommensein, das bindungstheoretisch mit Geborgenheit in belastbaren Bindungserfahrungen spezifiziert werden kann. Da dies letztlich kein Mensch geben kann, sondern nur Gott, ist vom Menschen her bescheidener zu formulieren: Notwendig ist genügend gut erlebte Geborgenheit in belastbaren Bindungserfahrungen zu engen Bezugspersonen, vielleicht auch zu Tieren, hoffentlich – aus gläubiger Perspektive – auch zu Gott. Maßgebend für das hier zugrunde gelegte Verständnis von Familienreligiosität sind also Erfahrungen, die dann auch explizit benennbar sind und gedeutet werden können.

Angeregt werden könnte Familienreligiosität mittels folgender bildungstheoretischer Impulse:

a) Religionspädagogisch ist Familienreligiosität auf der Grundlage von drei mögliche Bindungsqualitäten wahrzunehmen und zu adressieren: sicher, unsicher-vermeidend und unsicher-ambivalent erlebte Bindungsqualität.

b) Inwiefern können Familien mit (vorwiegend) unsicher-vermeidend und unsicher-ambivalent erlebter Bindungsqualität unterstützt werden?

c) Inwiefern kann explizite Familienreligiosität an Bindungsqualitäten anknüpfen?

3.3 Rahmenmodell der Familienreligiosität

Familienreligiosität zeichnet sich als Gegenstand religionspädagogischer Forschung durch eine große Heterogenität aus, so dass es bisher kaum möglich ist, über Pluralität und Heterogenität von Phänomenen und Dynamiken hinaus ein Rahmenmodell mit Ordnungsparametern zu benennen. Um verbindliche Kommunikation und einen wissenschaftlichen Diskurs voranzutreiben, scheint ein Rahmenmodell sinnvoll, das die unterschiedlichen Konzepte strukturiert, aufeinander bezieht und zugleich die ganze Bandbreite pluraler und heterogener Phänomene von Familienreligiosität erfassen kann.

Das Rahmenmodell von Familienreligiosität wird als Kontinuum mit zwei orthogonalen Dimensionen entwickelt: zum einen die (Selbst-)Transzendenzdimension und zum anderen die Organisationspraxis bzw. organisierte Praxis (Abb.).

3.3.1 Dimension: (Selbst-)Transzendenz

Transzendenz bezieht sich auf ‚Transzendieren‘ (lat. transcendere, dt. hinübersteigen, überschreiten) als anthropologisches Grundmoment der Selbstüberschreitung, um Welt und Selbst in Bezug auf eine übergeordnete Dimension zu deuten bzw. daraus Sinn und Bedeutungen zu finden. Im Prozess des Transzendierens werden Interpretations- bzw. Deutungsrahmen, Deutungsmuster, -horizonte bzw. -schemata zur Anwendung gebracht (Riegger, 2016, S. 4). Diese können religiöse Kategorien bzw. Inhalte enthalten, aber auch nichtreligiös begründet bzw. angelegt sein. Fehlen bei diesem Transzendieren explizit religiös-dogmatische Kategorien, zeigt sich ein nichtreligiöser Lebensglaube. Das Transzendieren als Prozess kann mit Thomas Luckmann (1991) zudem in drei Typen unterschieden werden: Kleine Transzendenz ist innerhalb der Alltagserfahrung lokalisiert, indem eine räumliche oder zeitliche Grenzüberschreitung direkt und unmittelbar erfolgt (z.B. erinnert man sich erst später an den zuvor gesuchten Gegenstand). Mittlere Transzendenz erfolgt ebenfalls innerhalb der Alltagserfahrung, aber mittelbar in der Vermittlung über den Sinn bzw. die Bedeutung von Ausdrucksformen (Riegger, 2021) (z.B. das Erleben von Gemeinschaft), wobei die Transzendenzerfahrung hinterher als nichtalltäglich eingeordnet wird (beispielsweise unterscheidet sich das nichtalltägliche Gemeinschaftserleben klar vom Anwesendsein in einer Menge). Große Transzendenz erfolgt jenseits der Alltagserfahrung als Überschreitung in einen ganz anderen Wirklichkeitsbereich (z.B. vom Wachzustand in den Schlaf, vom rationalen Denken ins Meditieren oder Beten). Auch wenn die Übergänge fließend sein können (z.B. halbwach), kann hier jeweils ein Bezug zu einem religiösen Sinnsystem vorliegen. Dies stellt dann eine explizite „religiöse Erfahrung“ dar. Von ‚absoluter Transzendenz‘ kann man auch sprechen, wenn ein expliziter Bezug auf Gott vorgenommen wird. Dabei ist präzise zwischen Gottesbildern bzw. -vorstellung und dem in unterschiedlichen Religionen dogmatisch reflektierten Gottesbegriff zu unterscheiden. In einer naturwissenschaftlich geprägten Welt ist eine weitere Kategorie zu ergänzen, nämlich kleinste Transzendenz. Sie ist anthropologisch-funktional ausgerichtet und umfasst deutendes Für-wahr-Halten von Fakten (z.B. von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, aber auch von Glaubensinhalten), das ohne größere Deutungsprozesserklärungen auszukommen meint.

3.3.2 Dimension: organisierte Praxis

Das Transzendieren ereignet sich in der mehr oder weniger organisierten Praxis der Familiennetzwerke, weshalb dieses Rahmenmodell praxeologisch zu verstehen ist. Bei aller Verschiedenheit praxeologischer Zugänge (z.B. Harold Garfinkel, Pierre Bourdieu, Anthony Giddens), unterscheiden sie sich gemeinsam von Handlungstheorien, die den Handelnden Intentionen oder zweckrationales Kalkül einräumen (Riegger, 2019). Gegenüber Handlungstheorien betonen Praxistheorien die implizite Logik der Praxis, die sich in der Routinehaftigkeit von Praxisvollzügen, dem praktischen Wissen und der Materialität von Körpern und Artefakten zeigt. Diese interdisziplinäre Bewegung wird mittlerweile auch in der Religionspädagogik rezipiert (Grümme, 2021). Soziale Praktiken der Familienreligiosität sind dann empirisch beobachtbare Zusammenhänge aufeinander bezogener Aktivitäten oder Verhaltensweisen von Religiosität ganzer (multilokaler Mehrgenerationen-)Familien oder einzelner Akteure bzw. Akteurskonstellationen derselben (engl. nexus of doings and sayings familyreligiosity), die auch Dinge (z.B. Smartphones), Zeichen, Architekturen und andere Entitäten (z.B. Sonntagsgottesdienste) einbeziehen können. Ihnen ist Wissen (religiöses und nichtreligiöses) inhärent und sie sind gekennzeichnet durch Ziele und Stimmungen (teleoaffektive Strukturen), die den sozial-religiösen Praktiken als Geborgenheits- und Bindungserleben immanent sind. Schatzki (2016) votiert für eine „flache Ontologie“, bei der auf eine Unterscheidung von Makro-, Meso- und Mikroebene für die Sortierung von Phänomenen verzichtet wird. Vielmehr frage man nach Zusammenhängen zwischen den lokalen, situierten Praktiken von Familienreligiosität (z.B. das Ins-Bett-bringen des Kindes durch ein Elternteil) und den großen Praktiken-Formationen (abendliche Arbeit) in ihrer konkreten empirischen Gestalt. Und auch einzelne Praktiken von Familienreligiosität, wie etwa das ,Abendgebet‘, sind wiederum spezifiziert durch konkrete lokale (räumliche und zeitliche Ressourcen in der Familie), sowie zeit- und raumübergreifende Bedingungen, etwa im Alltag der Familie. Aus dieser Netzwerkperspektive betrachtet man Eigenlogik und Eigensinn der Praxis von Familienreligiosität im Familienzusammenhang, wobei die Brückenfunktion von Familien zwischen Individuen und Gesellschaft sowie Kirchen expliziert wird und die Abhängigkeit der Familie von ihrer sozial-religiösen Umwelt, ihren Umweltbeziehungen in den Blick genommen werden. In diesem Sinne stellt Familienreligiosität eine gemeinsame ‚Leistung‘ der Akteure nach innen und nach außen dar, die identitätsstiftenden Charakter hat. In der Familie sind Akteure nicht nur Individuen wie einzelne Kinder oder Eltern eines Haushalts als Kernfamilie, sondern auch Akteursgruppen (z.B. nach Generation und/oder Geschlecht strukturiert) und beziehungsrelevante Bezugspersonen, die Familie als multilokale Mehrgenerationenfamilie konstituieren, d.h. unterschiedliche Orte und mehrere Generationen umfassen, ebenso Dinge und Entitäten. Die angedeuteten heterogenen Phänomene können vereinfacht zwischen nicht und hoch organisierter Praxis verortet werden.

3.3.3 Familienreligiosität als organisierte Praxis in (Selbst-)Transzendenz

Führt man die beiden ausgeführten Dimensionen zusammen, erhält man ein Rahmenmodell von Familienreligiosität, mit dem unterschiedlichste Ausdrucksformen derselben erfasst und geordnet werden können (vgl. Abb.).

Verstehen lässt sich also Religiosität einerseits als „subjektive Aneignungs- und Ausdrucksform“ (Klie & Kühn, 2020, S. 3) eines auf das Diesseits bezogenen Selbst- und Weltverständnisses, sowie andererseits als ‚große‘ Transzendenz mit Sinn-, Bedeutungs- bzw. Wahrheitserfahrung. Dabei ist – wie skizziert - die Verwendung religiöser Kategorien und Inhalte zwar möglich, aber nicht notwendig (ausführlich: Riegger, 2021). Innerhalb des Rahmenmodells lassen sich Ausdrucksformen expliziter Religiosität ebenso einbeziehen wie nichtreligiöse oder religionsanaloge (z.B. Jugendweihe) oder Formen impliziter Religiosität, die im Bereich von Familie Lebenssinn erschließen (Riegger, 2018, S. 408). In diesem Kontext wird es auch möglich, Motivationslagen für Familienreligiosität genauer in den Blick zu nehmen. Das erscheint ggf. bedeutsam für ein präziseres Verständnis des Anliegens der Weitergabe religiöser Verhaltens- und Handlungsweisen, Einstellungen und Haltungen in Familien sowie der Vermittlung der Bereitschaft und Fähigkeit, religiöse Positionierung zu kommunizieren (Domsgen, 2020a, S. 16). Extrinsisch motivierter Glaube, der etwa durch äußere Reize (z.B. Belohnung mit Reichtum im Diesseits) bzw. Druck (Angst vor der Hölle) angelegt oder unterstützt wird, lässt sich dabei von intrinsischem Glaubensbezug unterscheiden, der psychologisch aus dem innerpsychischen transzendierenden Bezug entstanden bzw. motiviert ist.

Angeregt werden könnte bildend gestaltete Familienreligiosität mittels folgender praxeologischer Impulse:

a) Wie konstituiert sich Familienreligiosität als konkrete Praxis über mehrere Generationen und ggf. über mehrere Orte hinweg?

b) Wie und unter Beteiligung welcher Akteure (z.B. überregionale Kirchen bzw. lokale Gemeinden) wird mehrgenerationale, multilokale und beziehungsbasierte Familienreligiosität hergestellt?

c) Lassen sich bei dieser ‚Herstellung‘ von Familienreligiosität – mehr oder weniger wirksame – Interaktionsmuster identifizieren, die auch religiös unterstützt werden können?

4 Erträge und Perspektiven für Forschung und Bildungspraxis

Zusammenfassend werden wesentliche Ergebnisse und Perspektiven aufgezeigt

4.1    Klärungen von Begriffen

Familienreligiositätsbilder, Begriffskern und -hof von Familienreligiosität und Familie als multilokales Netzwerk zur Herstellung von Familienreligiosität sind nachvollziehbar und konsistent voneinander zu unterscheiden und aufeinander zu beziehen, um religionspädagogisch sowohl Wunschbilder von der Wirklichkeit moderner Familienreligiosität differenzieren als auch mit einer eindeutigen Begrifflichkeit die räumliche Mobilität und zeitliche Variabilität erfassen zu können. Dies gelingt nicht, wenn man allein die wahrgenommene Subjektivität ins Zentrum der Beurteilung des Phänomens Familienreligiosität rückt, als subjektiv empfundene, wahrgenommene Familienreligiosität, so wichtig diese auch sein mag.

Mit Begriffen können auch die eigenen Vorverständnisse von Familienreligiosität, Familie und familienanalogen Gemeinschaften zu klären versucht werden, denn der religiös-kulturelle Hintergrund ist im Vergleich zum relativ homogenen der 1950er und 1960er Jahren bedeutend heterogener. Heute reicht die Reduktion auf Kernfamilie sicher nicht mehr, um die tatsächlich gelebten familialen Beziehungen und emotional belastbaren Bindungen in modernen Gesellschaften und die damit zusammenhängenden Praxen von Familienreligiosität wahrnehmen zu können.

4.2    Empirische Forschungen

Man sieht deutlich, wie grundlegend die frühkindlichen Beziehungen für das Familien(er)leben und die Entwicklung der Persönlichkeit sind, und damit auch für Familienreligiosität. Beziehungen innerhalb der Familie und außerhalb können sich nur entwickeln, wenn Zuwendung und Verlässlichkeit gewährleistet sind. Damit sich Bindung innerhalb einer warmherzigen Zuwendung und emotional zweiseitigen Beziehung entwickeln kann, benötigt das Kind die Sicherheit, dass diese Zuwendung und diese Wärme bestehen bleiben. So entwickelt sich ein sicheres Bindungsverhalten. Wird z.B. bei Regelverletzung diese emotionale Beziehung zur Disposition gestellt oder zur Disziplinierung (z.B. Liebesentzug) eingesetzt, kann sich das Bindungsverhalten unsicher-vermeidendbzw. unsicher-ambivalent entwickeln, das sich auf die Familienreligiosität auswirkt.

Familienreligiosität ist weitgehend eine Black Box (Gärtner, 2019). Wie Familienreligiosität konkret in Familien hergestellt wird und welche Unterstützungsmöglichkeiten auch religionspädagogisch sinnvoll wären, muss empirisch untersucht werden, und zwar unter Berücksichtigung bindungstheoretischer und systemischer Perspektiven, z.B. im Rahmen multilokaler Mehrgenerationen-Familien und die darauf bezogene religiös relevante Bildungspraxis.

4.3    Entwicklung innovativer Bildungsangebote

Mit zunehmender Heterogenität verlieren klassische, präsentische Bildungsangebote in Familienbildungsstätten, aber auch gedruckt verbreitete Impulshefte in Zukunft wohl weiter an Bedeutung. Notwendig scheint ein Bezug auf individuelle Möglichkeiten in Familien, sodass erhöhte Passgenauigkeit der Angebote erfolgen kann, z.B. mittels digitalisierter Angebote.

Heterogenität dürfte sich aber nicht nur auf die Form auswirken, sondern auch auf Inhalt und Praxis von Familienreligiosität. Deshalb sind Familien in die Lage zu setzen, eigenverantwortlich ihre Praxis von Familienreligiosität zu entwickeln und weiterzuentwickeln. Wesentlich scheinen Selbstermächtigung und Selbstbildung von Familien, die mit Angeboten von außen unterstützt werden könnten.

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Dr. Manfred Riegger, apl. Prof. und Akad. Oberrat am Lehrstuhl für Religionspädagogik, Kath.-Theol. Fakultät der Universität Augsburg. manfred.riegger@kthf.uni-augsburg.de